Die Wärmeleitung zwischen Schwimmbad und Seniorenheim Sonne Post wurde schon im Sommer 2019 verlegt, das war das Vorläuferprojekt zum nun geplanten umfassenderen Wärmenetz für Klosterreichenbach. Foto: Gemeindewerke Foto: Schwarzwälder Bote

Energie: Gemeinderat segnet Vergabe von Arbeiten ab / Baubeginn ist für Mitte März geplant

Das geplante Wärmenetz in Klosterreichenbach nimmt weiter Gestalt an. Für den ersten Bauabschnitt von der geplanten Heizzentrale in der Röter Straße über Schule und Baiersbronner Straße bis zur Terrassenresidenz wurden nun die Tiefbau- und Leitungsarbeiten vergeben.

Baiersbronn. Claus Lieb, technischer Leiter der Gemeindewerke Baiersbronn erklärte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats den Sachverhalt und betonte, dass man bei der Ausschreibung darauf geachtet habe, leistungsstarke Firmen zu finden.

"Wir möchten schnell vorankommen, daher brauchen wir leistungsfähige Baufirmen, die innerhalb eines Jahres die Arbeiten ausführen können", sagte Lieb. Insgesamt hätten die Ausschreibungen gute Ergebnisse erbracht. Dies sei in den vergangenen Jahren im Tiefbau schon anders gewesen.

Erfreulich sei, dass die Firma Strabag beide Lose für die Tiefbauarbeiten für sich entscheiden konnte, sodass es hier bei der Baustelleneinrichtung und der Abwicklung Vorteile gebe. Geplant sei, im ersten Bauabschnitt die Hauptleitung mit etwa 1,6 Kilometern ohne Hausanschlüsse zu verlegen, zusätzlich ist der Lückenschluss vom Ende des schon vorhandenen Wärmenetzes beim Forsthaus bis zur Einmündung Murgstraße geplant. "Der Baubeginn ist am 15. März vorgesehen. Ich gehe aber davon aus, dass es zunächst vorbereitende Arbeiten gibt und noch kein Bagger auffahren wird", so Lieb. Mit den Firmen ist ein schneller Vororttermin geplant. "Natürlich wird es nicht ohne Einschränkungen für den Straßenverkehr und die Anwohner gehen, wir bitten daher jetzt schon um Verständnis", sagte Bürgermeister Michael Ruf. In Klosterreichenbach werde ein wegweisendes Projekt umgesetzt, das aber im Bau auch spürbar sein werde.

Gemeinderat Michael Ruoss (CDU) begrüßte den Baubeginn und erkundigte sich, warum trotz guter Ausschreibungsergebnisse die Haushaltsansätze nicht eingehalten werden könnten. "Zum Zeitpunkt der Haushaltserstellung sind wir von einer 50:50-Aufteilung der Bauabschnitte ausgegangen. Nun hat sich aber gezeigt, dass der Anteil im ersten Bauabschnitt deutlich höher ist", erklärte Lieb. Die Gesamtsumme würde allerdings nicht überschritten, nur die Kostenanteile verschoben.

Gemeinderat Karlheinz Nestle (FWV) bat um eine gute Abstimmung der Bauarbeiten mit den aktuell laufenden Arbeiten an der Schule. Die Leitung verlaufe in unmittelbarer Nähe der Schule. Es werde einen relativ starken Handwerkerverkehr geben, begründete er seine Bitte. Gemeinderat Ludwig Wäckers (BUB) fragte nach bereits unterschriebenen Verträgen der Anschlusswilligen. "Wir haben noch keine unterschriebenen Verträge, da das vor Baubeschluss nicht gut gewesen wäre. Aber es gibt 117 Interessenten und 50, die ein deutliches Interesse bekundet haben", sagte Lieb.

Gemeinderat Michael Seitz (SPD) erkundigte sich, ob die Zahl der bisherigen Anschlussnehmer sich finanziell rechnen würde. "Die verkauften Kilowattstunden sind nach aktuellem Stand bereits ausreichend, um die erforderliche Kostendeckung für das Netz zu erreichen, trotzdem tut uns jeder weitere Anschluss gut", erklärte Lieb. Die Zahlen seien nicht schön gerechnet worden. Auf weitere Nachfrage von Michael Seitz bestätigte Lieb, dass genügend Reserven vorhanden seien, um jeden, der wolle, entlang der Leitungstrasse auch anschließen zu können.

Einstimmig stimmte der Gemeinderat der Vergabe der Tiefbauarbeiten für beide Lose zum Angebotspreis von insgesamt etwas mehr als eine Million Euro netto (Los 1 mit 647 935 Euro und Los 2 mit 366 814 Euro) an die Firma Strabag zu.

Den Zuschlag für die Arbeiten für den Rohrleitungsbau erhält die Firma Rimatec zum Angebotspreis von 173 750 Euro netto als günstigste Bieterin.