Dichter Rauch drang aus dem mehrstöckigen Gebäude. Foto: Feuerwehr

Feuer bricht in Keller aus. Polizei geht von Brandstiftung aus. 200.000 Euro Sachschaden.

Baiersbronn - Bei einem Brand in Baiersbronn sind am Dienstagnachmittag mehrere Menschen verletzt worden. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 200.000 Euro. Wie die Polizei weiter mitteilt, ist das Gebäude nach dem Brand unbewohnbar. Die Gemeinde sorgte für die Unterbringung der Hausbewohner. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

Die Feuerwehr Baiersbronn wurde kurz nach 15.30 Uhr zu einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Alten Reichenbacher Straße in Baiersbronn alarmiert, informiert die Feuerwehr in einer Pressemitteilung. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte drang dichter Rauch aus dem hangabwärts stehenden, mehrstöckigen Gebäude.

Drei Personen hatten sich auf einen Balkon gerettet und wurden von der Feuerwehr betreut. Da unklar war, ob sich zu diesem Zeitpunkt noch weitere Personen im Haus befinden, wurden umgehend Suchmaßnahmen eingeleitet.

Glücklicherweise hatten sich alle Bewohner ins Freie beziehungsweise auf den Balkon retten können. Vier Personen klagten über Atembeschwerden und wurden vorsorglich mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus nach Freudenstadt gebracht, berichtet die Feuerwehr weiter. Parallel zur Personensuche wurden die ersten Löschmaßnahmen eingeleitet. Der Brandherd konnte im Keller – drei Stockwerke unterhalb des Straßenniveaus – lokalisiert werden. Die Kellerräume waren aufgrund der starken Rauchentwicklung und der Bauweise am Hang nur schwer erreichbar, so dass ein großer Personalaufwand unter Atemschutz erforderlich war. Aus diesem Grund ließ Einsatzleiter Harald Bischoff zur Verstärkung zunächst die Feuerwehren aus Mitteltal und Klosterreichenbach und im weiteren Einsatzverlauf sämtliche Baiersbronner Abteilungen nachalarmieren. Von der Feuerwehr Freudenstadt wurde zusätzlich der Gerätewagen Atemschutz angefordert, um ausreichend Atemschutzgeräte und Atemluftflaschen zur Verfügung zu haben.

Über ein Fenster wurden die Kellerräume mit Schaum geflutet. Nach gut einer Stunde zeigte diese Maßnahme Wirkung, und der Brand konnte unter Kontrolle gebracht werden. Von der Feuerwehr Freudenstadt wurden zusätzlich 200 Liter Schaummittel zur Einsatzstelle gebracht.

Mit mehreren Druckbelüftern wurde das Gebäude entraucht und mit einer Wärmebildkamera auf versteckte Glutnester untersucht. Immer wieder mussten Glutnester abgelöscht werden. Zwischenzeitlich wurde auch das angebaute Nachbargebäude aufgrund der starken Rauchentwicklung geräumt. Insgesamt waren über 20 Wohnungen betroffen. Vom DRK und vom Rettungsdienst wurden 19 Hausbewohner in einem Raum im Baiersbronner Rathaus betreut. Bürgermeister Michael Ruf, ebenfalls vor Ort, hatte dies kurzfristig organisiert.

Auch die vier Hausbewohner, die ambulant im Krankenhaus aufgenommen worden waren, konnten am Abend zu den anderen Bewohnern ins Rathaus nach Baiersbronn gebracht werden.

Gegen 17.30 Uhr konnten die ersten Feuerwehren wieder abgezogen werden. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten noch bis in die späten Abendstunden an. Das DRK richtete im Gemeindezentrum eine Versorgungsstelle für die Einsatzkräfte ein.

Die Feuerwehren aus Baiersbronn und allen Teilorten sowie zwei Einheiten aus Freudenstadt waren mit 15 Fahrzeugen und rund 100 Mann unter dem Kommando von Harald Bischoff im Einsatz. DRK und Rettungsdienst unter Leitung von Frank Gaiser waren mit rund 35 Mann zur Betreuung der Hausbewohner und Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort.

Auch Kreisbrandmeister Frank Jahraus war am Brandort, um die Einsatzleitung zu unterstützen. Ausdrücklich lobte er die gute Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen bei diesem sehr komplexen Einsatz.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Rottweil wurde ein Brandsachverständiger mit der Untersuchung der Brandursache betraut. Die Kriminalpolizei in Freudenstadt bittet um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 07441/536-0.