Schriftführerin Renate Pfaff und zweite Vorsitzende Gisela Junt fungieren in der Übergangszeit, bis ein Ersatz für die scheidende Vorsitzende Marianne Lindner gefunden ist, als Ansprechpersonen für den Verein. Unterstützt werden sie dabei von Kassiererin Hanne Kallfass (von links). Foto: Schalscha Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Obst- und Gartenbauverein Klosterreichenbach findet sich kein neuer Vorsitzender / Treue Mitglieder geehrt

Von Petra Schalscha

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Trotz intensiver Bemühungen konnte der Obst- und Gartenbauverein Klosterreichenbach bei seiner Hauptversammlung im Landgasthof Schützen keinen Ersatz für seine scheidende Vorsitzende Marianne Lindner finden.

Diese hatte sich nach mehr als 25 Jahren an der Spitze des Vereins nicht mehr zur Wiederwahl gestellt und wollte Platz für Jüngere machen. Denn mit ihren 81 Jahren müsse es jetzt auch mal gut sein. Doch niemand erklärte sich bereit, die Aufgabe zu übernehmen, so dass der Verein vorübergehend stillgelegt wird.

Ortsvorsteher Karlheinz Nestle bedauerte, dass es einem so erfolgreichen Verein, wie die Spende der Sitzgruppe Rossbergrank zeige, nicht gelinge, eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden zu finden. Letzteres wäre noch schwieriger. Denn Männer sind im Obst- und Gartenbauverein Klosterreichenbach Mangelware und nur unter den Ehrenmitgliedern zu finden.

Die rechtliche Seite mit Stilllegung des Vereins wird dessen Aktivitäten jedoch nicht beeinträchtigen, versicherten alle Mitglieder einhellig. So werden in Zukunft die zweite Vorsitzende Gisela Junt und die Schriftführerin Renate Pfaff als "heimliche" Vorsitzende fungieren und Ansprechpartner sein. Unterstützt werden sie von Kassiererin Hanne Kallfass, der von Prüferin Lisbeth Luippold eine gute Kassenführung attestiert wurde. Mit einem floralen Geschenk verabschiedeten die Mitglieder Marianne Lindner, die das Amt 1986, damals als zweite Vorsitzende, übernommen hatte. Aus Sachsen stammend, kam sie 1954 während der so genannten Tauwetterperiode nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR nach Radolfzell an den Bodensee. Dort lernte sie ihren Mann kennen, ging mit ihm in die Schweiz und kam von da 1960 mit mittlerweile drei Kindern nach Klosterreichenbach, wo ihr Mann als Glasermeister eine Anstellung fand. Hier engagierte sie sich dann alsbald im Obst- und Gartenbauverein, für den sie so manchen Vortrag organisierte und den sie mit ihren Ideen voranbrachte. Nur die Nachwuchssuche ist etwas auf der Strecke geblieben. So sind neue Mitglieder dringend notwendig.

Für 55 Jahre Mitgliedschaft wurde Willy Heinzelmann geehrt, auf 50 Jahre bringt es Werner Rothfuss, 40 Jahre dabei sind Fritz Holzer, Paula Braun und Emma Teufel. Anita Seidt hält dem Verein seit 25 Jahren die Treue.