Kommunales: Gemeinderat stimmt Vorgehensweise für energetische Sanierung in Klosterreichenbach zu

Für das Projekt "Energetische Stadtsanierung", mit dem in Klosterreichenbach begonnen wird, hat der Gemeinderat Baiersbronn einstimmig beschlossen, einen Sanierungsmanager sowie das entsprechende Fachbüro mit der Betreuung der Beratung zu beauftragen.

Baiersbronn. Die Gemeindewerke Baiersbronn planen, in Klosterreichenbach ein Fernwärmenetz zu errichten. Nach der öffentlichen Information der Bevölkerung sollen nun intensive Beratungen für interessierte Hausbesitzer erfolgen. Hierzu werden eigenes Personal und externe Fachplaner und Berater benötigt. Bürgermeister Michael Ruf betonte, dass es wichtig sei, das Netz wirtschaftlich zu betreiben, daher brauche es viele Abnehmer.

Hohe Förderung für Personalkosten

Florian Schlenk von der Gemeinde führte aus, dass die Personalkosten für die Beratungsleistungen in einem Zeitraum von drei Jahren bei rund 223 000 Euro liegen, eine entsprechende Förderzusage durch die KfW liege bereits vor. "65 Prozent der Personalkosten werden gefördert, sodass der Zuschuss bei 145 000 Euro liegt", teilte Schlenk mit. Das Planungsbüro Schuler IBS aus Bietigheim-Bissingen habe bereits ein Angebot über 163 000 Euro für die Beratungsaufgaben im Sanierungsmanagement abgegeben. "Wir würden gerne dieses Büro damit beauftragen, das bedeutet, dass der Eigenanteil der Gemeindewerke bei 78 100 Euro liegen würde, darin sind auch die Kosten für eigenes Personal enthalten", erklärte Schlenk weiter.

Gemeinderat Gerhard Gaiser (SPD) sprach von einer sinnvollen Maßnahme in Klosterreichenbach, gerade mit Blick auf die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen. Gaiser fragte ferner, ob es ein Gesamtkonzept für die Gemeinde gibt. "Wir denken darüber nach, noch weitere Ortsteile anzuschließen, aber dort, wo Gasleitungen verlaufen, werden wir kein Konkurrenzprodukt anbieten", so Bürgermeister Michael Ruf. "Wir möchten aber dieses Betriebskonzept auch langfristig weiterführen."

Claus Lieb, der technische Betriebsleiter der Gemeindewerke Baiersbronn, bestätigte, dass es schon Gedanken über ein weiteres Nahwärmenetz gebe, dies könne auch kleinere Einheiten als in Klosterreichenbach umfassen. "Wir müssen schauen, wo es Abnehmer gibt, dann können wir es wirtschaftlich betreiben", so Lieb. Interessante Stellen seien in der Gemeinde aber vorhanden.

Gemeinderat Karlheinz Nestle (FWV) berichtete, dass die Anwohner in Klosterreichenbach einen realistischen Zeitplan für die Umsetzung der Fernwärme in den einzelnen Straßenzügen haben möchten. Weiterhin bemängelte er, dass die Fernwärme nicht mit 45 Prozent gefördert werde, Pellets- und Stückholzheizungen aber sehr wohl. "Das ist aus unserer Sicht auch sehr unglücklich", stimmte Bürgermeister Michael Ruf zu.