Beim Morlokhof demonstrierten Frauen, wie früher aus Flachs Leinen gefertigt wurde. Fotos: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Leinenherstellung beim Morlokhof / Historische Kostüme in der Glashütte Buhlbach

Die Kulturdenkmäler in Baiersbronn zogen beim Tag des offenen Denkmals viele Gäste an. Der Kulturpark Glashütte Buhlbach und der historische Morlokhof in Mitteltal hatten sich zum diesjährigen Schwerpunkthema "Macht und Pracht" vieles einfallen lassen.

Baiersbronn. Das Panoramabähnle pendelte zwischen den beiden Baiersbronner Denkmälern hin und her und brachte viele Gäste mit. Im historischen Morlokhof erfuhren die Besucher bei informativen Führungen Wissenswertes über einen der ältesten und besterhaltenen Bauerhöfe des oberen Murgtals.

Denkmal- und Geschichtsbegeisterte klärte die Kräuterfrau Brigitte Heinz über die Heilwirkung von Pflanzen auf. An den Bienenstöcken informierte Axel Janzen über die fleißigen Honigsammler.

Ein besonderer Anziehungspunkt in diesem Jahr war die Flachsbearbeitung, bei der originalgetreu vom Aufspalten bis hin zum Spinnen der ganze Prozess zu sehen war. "Es sind ganz viele Arbeitsschritte notwendig, um aus dem Flachs das Endprodukt Leinen zu bekommen", erklärte eine der Frauen, die die Flachsbearbeitung demonstrierten.

Während das Team vom Hotel Bareiss mit Köstlichkeiten aufwartete und die Gäste mit regionalen Gerichten wie Sauerbraten und gebackenem Buhlbachforellenfilet verwöhnte, umrahmte der Musikverein Trachtenkapelle Mitteltal unter der Leitung von Dirigent Roland Schoch das Tagesprogramm mit Blasmusik.

Auf dem Hof der Wunderheilerfamilie konnten sich die Gäste über deren Schaffen und Wirken informieren und in vergangene Zeiten eintauchen. "Wir nutzen den Tag des offenen Denkmals sehr gerne, um den Leuten unseren Morlokhof einmal zeigen zu können. Ansonsten ist er ja nur für besondere Events geöffnet. Dieser Tag ist eine gute Möglichkeit, alles zu besichtigen", freute sich Dieter Kalweit vom Hotel Bareiss.

Im Kulturpark Glashütte Buhlbach herrschte ebenfalls reger Betrieb. Besonders interessiert zeigten sich die Besucher in diesem Jahr an den Führungen durch den "alten Löwen", der wieder begehbar gemacht wurde. Jürgen Lauffer, Restaurator im Zimmermannshandwerk, führte die Besucher in kleinen Gruppen durch das Gebäude.

Altes Handwerk präsentiert

Zum diesjährigen Motto "Macht und Pracht" hatte das Team um die Vorsitzende des Fördervereins, Dora-Luise Klumpp, wieder einiges auf die Beine gestellt, und beim Rundgang konnten sich die Gäste über das alte Glasmacher-Handwerk informieren. Dora-Luise Klumpp führte mit ihrer Tochter Juliane vor, wie sich die herrschaftlichen Glashüttenbesitzer früher kleideten.

Holzkünstler Peter Sperandio war wieder mit seinen Schnitzereien vor Ort, und ein großer, vom Förderverein organisierter Flohmarkt lockte die Schnäppchenjäger an. Neben den alten Handwerkskünsten wie Drechseln, Teucheln und Schmieden stand die Kunst mit Glas im Vordergrund. Stefanie Martinez Salvador zeigte die Fertigung von Glasschmuck und stellte filigrane Unikate aus.

In ihren historischen Kostümen sorgten die Mitglieder des Fördervereins für die Bewirtung der Gäste. Auch in diesem Jahr waren wieder viele Helfer im Einsatz. Der Harmonika-Spielring Baiersbronn und die Keyboard-Gruppe unter der Leitung von Marlen Bayer umrahmten das Programm musikalisch.