Schulrat Wolfgang Held, Anja Bauer, Leiterin des staatlichen Schulamts Rastatt, Bernd Schneider, Lehrer und Erlebnispädagoge, und Thomas Fritz, Lehrer und Waldpädagoge, (von links) mit den Kindern der Sommerschule beim Baumklettern Foto: Schalscha Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommerschule auf dem Ruhestein vermittelt neben Wissen auch soziale Kompetenz

Von Petra Schalscha

Baiersbronn/Seebach. Unter den Mottos "Guter Start ins neue Schuljahr" und "Integration durch Bildung" verbringen 23 Schüler aus verschiedenen Haupt- und Werkrealschulen die letzte Ferienwoche in der Sommerschule auf der Darmstädter Hütte.In Kooperation mit dem Naturschutzzentrum Ruhestein bietet das Schulamt Rastatt das Projekt für förderungsbedürftige Kinder der Klassenstufen fünf bis sieben an. Dabei absolvieren sie morgens in kleinen Gruppen Lerneinheiten von insgesamt vier Stunden in den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch und stärken nachmittags ihre soziale Kompetenz beim Bogenschießen, Baumklettern oder bei einer Flussbettwanderung in der Murg, zu der sie sich erst aus 14 bis 15 Metern abseilen müssen. Mit dem ganzheitlichen Ansatz soll mit Kopf, Herz und Hand gelernt werden.

Nachdem im vergangenen Jahr nach einem landesweiten Pilotprojekt mit Sommerschulen ein positives Fazit gezogen werden konnte, initiierte das Schulamt Rastatt unter der Leitung von Schulrat Wolfgang Held dieses Jahr erstmalig drei Projekte dieser Art – eines davon am Ruhestein.

Mit dem Lehrer und Waldpädagogen Thomas Fritz aus dem Bühlertal, dem Lehrer und Erlebnispädagogen Bernd Schneider aus Forbach und der Lehrkraft Sonja Müller aus Dornhan verbringen die sechs Mädchen und 17 Jungen aus den verschiedensten Schulen eine intensive und spannende Woche. Die Pädagogen und die Kinder – beispielsweise aus Dornhan, Weißenbach, Eutingen oder Forbach – mussten sich anfangs erst kennenlernen und aufeinander einstellen. Sie waren rund um die Uhr zusammen, was bei derartigen Projekten eher die Ausnahme ist, sich aber mit der Darmstädter Hütte angeboten habe, wie Wolfgang Held erklärte. Vertrauensbildende Übungen hätten sehr geholfen, eine Gemeinschaft zwischen den Schülern untereinander und mit den Lehrkräften herzustellen, so Bernd Schneider. Manches Kind habe auch so seine Grenzerfahrungen gemacht.

Wenn es auch in diesem Fall etwas an ein Ferienlager erinnert, so sind mit der Sommerschule feste Ziele und eine wissenschaftliche Auswertung verbunden. Die Sommerschullehrer stehen in engem Kontakt mit den Lehrern der Heimatschulen und bekommen von dort Rückmeldung, inwieweit sich das Kind durch die Ferieneinheiten entwickelt hat. Dies sei auch die Motivation gewesen, diese spannende Herausforderung anzunehmen, bekräftigten die drei Ferienlehrer. Beobachten zu können, wie Schüler durch kleinste Veränderungen Selbstvertrauen tanken, sei sehr interessant. Und nicht nur die Kinder profitieren, sondern auch die Eltern. Denn die Sommerschule ist für sie kostenlos.

Zum Abschluss der Woche werden die Eltern zu einem Grillabend eingeladen, und die Kinder und ihre Lehrkräfte präsentieren, was sie die ganze Woche im personellen und sozialen Bereich erarbeitet haben.