Koch Daniel Fehrenbacher mit Lea und Gina als Team Baden, Nico Sackmann mit Maxi und Sabrina waren im Team Schwaben (von links) beim Gourmetwettstreit. Foto: Braun

Schwäbisch-badischer Gourmetwettstreit: Autoren zu Gast im Acht-Sterne-Dorf Schwarzenberg.

Baiersbronn-Schwarzenberg - "Zanderklößchen gegen gefüllte Kartoffelrösti" oder auch "Schwaben gegen Baden" lautete das Motto des Gourmetwettstreits, dessen Schauplatz das Hotel Sackmann in Schwarzenberg war. Auslöser des etwas anderen Kochduells war die Idee der Autoren Matthias Kehle und Tino Berlin, zwei überzeugte Badener, die sich ganz ohne Geld durchs schwäbische Ländle schnorren (wir berichteten). Seit rund 18 Tagen touren die beiden Freunde bereits durch schwäbische Gefilde und sind voll des Lobes.

"Geiz haben wir nicht erlebt. Die Schwaben haben sich als überaus großzügig, tolerant und freundlich erwiesen und haben uns auf Händen getragen", betont Tino Berlin, der von vielen tollen Erlebnissen während der Tour berichtet. "Wir haben sogar vier Tage gratis einen 400 S von Daimler fahren dürfen, den gleichen Wagen wie auch Bundeskanzlerin Merkel ihn fährt", berichtet Berlin mit glänzenden Augen. Gefahren habe er ihn persönlich.

"Schwaben haben uns auf Händen getragen"

Vom Aufenthalt im Kloster bis hin zur Übernachtung im Römerzelt war alles dabei. Nach ihrer Tour werden die beiden Badener ihre Erlebnisse in einem Buch schildern.

"Es gab auch eine Abfuhr in Tübingen, dort zeigte man sich recht humorlos", erzählt Berlin lachend. Doch das hätten sie bei all den tollen Erlebnissen gut verkraftet.

Mit der badischen Flagge bewaffnet zogen die beiden Badener ins Hotel Sackmann ein, um ihren Besuch in der viel gepriesenen Acht-Sterne-Gemeinde mit einem Kochduell zu krönen. Die Duellanten hießen Nico Sackmann, Sohn von Sternekoch Jörg Sackmann, und Daniel Fehrenbacher, Junior des Hotels Adler in Lahr. Schwaben gegen Baden lautete also die Devise am Herd, und so machten sich die Köche an die Arbeit, das jeweils beste typisch regionale Gericht zu kochen.

Unterstützung fanden sie in Form von vier motivierten jungen Damen aus Mitteltal und Klosterreichenbach im Alter zwischen zehn und elf Jahren, die ihnen tatkräftig zur Hand gingen. Maxi und Sabrina bildeten zusammen mit Nico Sackmann das schwäbische Team, während sich Lea und Gina zum badischen Daniel Fehrenbacher gesellten.

Während die Kochprofis und das SWR-Kamerateam in akribischer Arbeit die richtigen Positionen zum perfekten Dreh ausloteten, ließen sich die jungen Damen nicht aus der Ruhe bringen. "Schon wieder Spargel", lautete ein Kommentar, bevor es ans Schälen des Königsgemüses ging. Es gab viel Gekicher und Spaß in der Profiküche. "Die Kinder waren einfach klasse", lobte Matthias Kehle.

Am Ende wurden die Gerichte professionell serviert und am stilvoll gedeckten Tisch probiert. Eine sechsköpfige Jury fällte ein diplomatisches Urteil: "Unentschieden" hieß es am Ende. Badische Zanderklößchen mit Nudeln und Spinat waren das Nonplusultra in Sachen Geschmack für die zwei Badener und einen schwäbischen Gourmet in der Jury. Die Gastjuroren aus Südtirol und Hessen sowie SWR-Reporter Axel Gagstätter gaben für das schwäbische Gericht "Gefüllte Kartoffelrösti mit Spargel-Erdbeersalat" die volle Punktzahl. Damit stand es drei zu drei, und weder Baden noch Schwaben heimste den Sieg ein.

Es sei ein gelungenes Experiment, das auf allen Seiten gut angekommen sei, so das Fazit der beiden Ideengeber Kehle und Berlin, die sich gut gestärkt auf ihre weitere Reise machten, um in einem Bettenhaus die Nacht zu verbringen. "Alles umsonscht versteht sich", erklärte Matthias Kehle augenzwinkernd zum Abschied.