Nachdem die Nachfrage in den vergangenen Monaten stark nachgelassen hat, stellt die Kleiderkammer nun ihre Arbeit ein. Foto: Kleiderkammer Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Noch bis 17. Oktober geöffnet / Initiator blickt zurück / Nachfrage sinkt / Anfänge in Kirche

Die Kleiderkammer Baiersbronn schließt am 17. Oktober. Nachdem die Flüchtlinge weitgehend erfolgreich in das Gemeindeleben integriert worden seien, habe die Nachfrage an Kleidung in den vergangenen Monaten stark nachgelassen, teilt einer der Initiatoren mit.

Baiersbronn. Und nachdem der Vermieter der Räume der Kleiderkammer diese nun wieder für den eigenen Betrieb benötigt, fiel die Entscheidung zur Schließung der Kleiderkammer einstimmig, teilt Horst Hutter mit, der die Kleiderkammer zusammen mit Bruno Finkbeiner ins Leben gerufen hatte.

Die erfolgreiche Integration sei ermöglicht worden durch die Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister Michael Ruf, Teilen des Gemeinderats, den Mitarbeitern im Rathaus und vielen ehrenamtlich engagierten Bürgern. So seien ausreichend Kindergartenplätze geschaffen, die schulpflichtigen Kinder eingeschult, den Erwachsenen wurden Sprachkurse angeboten. Jetzt fehlten nur mehr Wohnungen.

Um allen Mitbürgern in Baiersbronn und Freudenstadt – egal welcher Herkunft – nochmals Gelegenheit zu geben, Kleidung zu erwerben, bleibt die Kleiderkammer weiterhin bis zum 17. Oktober jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Damit auch berufstätige und Schüler davon profitieren können, ist die Kleiderkammer zusätzlich am Samstag, 6. Oktober, von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Wenn aber auch nach dem 17. Oktober weiterhin Bedarf an Bekleidung bestehen sollte, gebe es immer noch die Kleiderkammer des DRK in Freudenstadt, so Hutter.

Die Spender hätten zumeist einwandfreie Kleidung, Spielsachen und Sportgeräte geliefert, blickt Hutter zurück. Auch wenn der Arbeitseinsatz gelegentlich nicht gerade gering gewesen sei, habe es viel Spaß, Freude und innere Genugtuung bereitet. Vor allem die vielen Gespräche mit den Flüchtlingen und den deutschen Mitbürgern hätten innerlich berührt.

Bereits im Frühjahr 2015 hatten Horst Hutter und Bruno Finkbeiner – beide Mitglieder der neuapostolischen Kirche – beschlossen, sich in der Betreuung von Asylbewerbern zu engagieren. Mit Zustimmung der NAK-Kirchenleitung in Stuttgart wurde zunächst das leer stehende Kirchengebäude in Mitteltal als vorläufige Kleiderkammer umfunktioniert. Später ergab sich die Möglichkeit, das frühere Trigema-Gebäude zu mieten. Bereits im Dezember 2015 begannen die Initiatoren, nach mehr Personal und Kleidung zu suchen. Vier Gruppen mit je fünf Helfern wurden aufgestellt, die sich wöchentlich ablösten.