Bekannt und beliebt ist die Schwarzwälder Kirschtorte schon. Nun könnte sie europaweit geschützt werden. Foto: dpa

Traditionelle Rezeptur soll mit Siegel europaweit geschützt werden. Qualitätskriterien erfüllen.

Baiersbronn - Sahne, Kirschwasser, Kirschen und Tortenboden: Fertig ist sie, die Schwarzwälder Kirschtorte. Nun soll die traditionelle Rezeptur europaweit geschützt werden. Dafür wird die Schutzgemeinschaft Schwarzwälder Kirschtorte einen Antrag einreichen.
 

Was Schwarzwälder Schinken und Schwäbische Maultaschen schon haben – das EU-Siegel zum Schutz des Produkts – will auch Eberhard Holz aus Baiersbronn (Kreis Freudenstadt), Sprecher der Schutzgemeinschaft, für die Kirschtorte. Begründung: Sie sei ein Traditionsgut des Schwarzwaldes und die bekannteste Torte der Welt. Darum, dass die Torte im Schwarzwald hergestellt werden muss, gehe es gar nicht, sondern um die Herstellung nach bestimmten Qualitätskriterien, sagte Holz unserer Zeitung.

Eines sei aber klar: »Das Kirschwasser muss aus dem Schwarzwald kommen.«
Dass ihm die Torte heilig ist, hat Konditor Holz erst vor Kurzem bewiesen. Seinen Auftritt beim Empfang zum 60. Landesjubiläum am 18. September in Brüssel, wo er eine überdimensionale Schwarzwälder Kirschtorte backen sollte, sagte Holz ab – aus Ärger über Landeswirtschaftsminister Nils Schmid (SPD). Schmid seinerseits hatte zuvor verkündet, »Bildung und Betreuung sind wichtiger als die Frage, ob es einen Bauern mehr oder weniger gibt«.
 

Ist der Antrag also eine weitere Art von Revanche? Nein, meint Holz, mit der Regierung und mit Schmid habe das nichts zu tun. Die Schutzgemeinschaft wolle die Torte seit Jahren schützen lassen.