Ein Café am Forbachsee – für die Gartenschau gibt es viele Ideen. Visualisierung: Planstatt Senner Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Für Büro Planstatt Senner gibt es auch aus Baiersbronn ein Ja

Die Gartenschau im Jahr 2025 liegt noch einige Jahre in der Zukunft, doch die Weichen wurden in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Baiersbronn bereits gestellt. Einstimmig fiel der Beschluss, das Planungsbüro Planstatt Senner aus Überlingen mit der Erstellung des Masterplans zu beauftragen.

 

Baiersbronn. Zusammen mit der Stadt Freudenstadt wird die Gemeinde Baiersbronn die Gartenschau umsetzen. Auch der Gemeinderat Freudenstadt hatte sich für das Planungsbüro Planstatt Senner ausgesprochen (wir berichteten). Das Büro hatte zuvor den Wettbewerb zur Gartenschau 2025 gewonnen.

Johann Senner, der mit seinem Team bereits den Umbau der Freudenstädter Straße geplant hat und nun begleitet, erläuterte das weitere Vorgehen und griff einige Ideen auf. "Es handelt sich hier um einen riesigen Landschaftsraum, der sich über sieben Kilometer erstreckt", so Senner. Von Freudenstadt über das Christophstal und Friedrichs-tal mit Endpunkt in Baiersbronn gelte es nun, Ideen zu sammeln und diese in Angriff zu nehmen.

Idyllisches Schwarzwaldtal

"Die Gartenschau wie wir sie verstehen hat natürlich viel mit der Kulturgeschichte zu tun, ein zentraler Begriff wird auch die Mobilität sein", so Senner. Man wolle zeigen, wie so ein idyllisches Schwarzwaldtal für die Zukunft gestaltet werden könne. Neben einem Mobilitätskonzept sollen ein Wasser- und ein Kunstkonzept sowie ein Industriekonzept vielfältige Ansätze und Ideen liefern.

"Sie fragen sich sicher, wer das alles bezahlen soll?", schnitt Senner auch die Finanzen an. Aus dem Gartenschauförderprogramm seien rund zwei Millionen Euro zugesagt, im Zuge der Gartenschau könnten noch weitere Mittel aus Förderprogrammen generiert werden.

Es gebe viele wichtige Bausteine bei den Ideen wie etwa eine barrierefreie S-Bahn-Haltestation in Friedrichstal, eine Seilbahn als Verbindung von Freudenstadt und Baiersbronn über die Talräume hinweg oder die Schelklewiese als Bürgerpark mit Zugang zum Wasser. "Bitte keine Scheuklappen, das ist meine Empfehlung. Wir brauchen gute Ideen, und müssen dann schauen, was möglich ist", so der Experte. Die Ideen müssten passen, dann seien auch Dinge möglich, die man sich nicht vorstellen könne.

Bunter Strauß an Ideen

Mit Aliena Döll stellte sich die für das Projekt zuständige Ansprechpartnerin vom Büro Planstatt vor. "Der Wettbewerb war ein bunter Strauß aus Ideen und Eindrücken. Nun geht es darum, durch Bürgerbeteiligung die Menschen mit einzubinden", sagte Senner. Vielleicht könne auch eine Art Förderverein für die Gartenschau gegründet werden. Bürgermeister Michael Ruf sprach von einem Großprojekt. Für Friedrichstal sehe man viel Potenzial, daher wolle man die erforderlichen Schritte für ein Sanierungsgebiet einleiten. "Wir befinden uns eigentlich schon in der Umsetzung mit der Freudenstädter Straße und den Planungen für den Kreisverkehr am Bahnhof", so Ruf.

Ingo Christein, Bezirksbeiratsvorsitzender von Baiersbronn, gab in dessen Namen eine Stellungnahme ab. Vor allem die nachhaltige Nutzung der neuen Anlagen auch nach der Gartenschau müsse oberste Priorität haben. Viele der benötigten Grundstücke und Gebäude seien in Privatbesitz. "Hier hoffen wir auf die Unterstützung der Eigentümer." Gemeinderat Lutz Hermann (FDP) schlug eine Begehung des Gartenschaugebiets mit dem Gemeinderat Freudenstadt vor. Gemeinderat Michael Seitz (SPD) wünscht sich kreative Mobilitätslösungen. Der Bezirksbeiratsvorsitzende von Friedrichstal, Christoph Jäger, betonte, dass es bereits viele Ideen seitens der Bürger gebe. Er wünsche sich, dass diese auch einbezogen werden. "Wir müssen gegenseitiges Vertrauen entstehen lassen, denn wir wollen ja alle das gleiche", sicherte Senner zu.

Gemeinderat Fritz Kalmbach (CDU) pochte auf besondere Kompromissbereitschaft bei Verhandlungen mit Grundstücksbesitzern und Eigentümern. "Wir sind bisher immer an die Schmerzgrenze gegangen, aber es müssen auch beide Seiten kompromissbereit sein", erklärte Ruf.