Jugendreferentin Elke ­Peterson. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: 29-jährige Gemeindepädagogin stellt viele Projekte auf die Beine / Stelle durch Spenden finanziert

Seit einem Jahr ist Elke Peterson die evangelische Jugendreferentin der Gemeinde Baiersbronn. Sie kann auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken.

Baiersbronn. Die studierte Gemeindepädagogin Elke Peterson ist angekommen – erst vor Kurzem hat sie aus einem befristeten Vertrag einen langfristigen Arbeitsvertrag gemacht. "Hier in Baiersbronn habe ich mich gut eingelebt, es wird immer besser und persönliche Kontakte sind entstanden, ich bin hier sofort gut aufgenommen worden", erzählt die 29-Jährige.

AG-Leiterin an der Grundschule

Schon in ihrer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin sind ihr Kinder ans Herz gewachsen. So kam es, dass sie auch nach dem Studium in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingestiegen ist. Einmal pro Woche betreut sie die AG "Spiel, Spaß, Gott und die Welt" in der Wilhelm-Münster-Grundschule, im Rahmen des Ganztagsangebots ist sie für die Kinder da. "Dort geht es um Spaß, aber auch um Fragen und Ängste, die die Kinder haben. Zu mir kann jeder kommen, der etwas auf dem Herzen hat." Natürlich würde das Spielen und die gute Betreuung dort im Vordergrund stehen, aber auch Fragen wie "Warum kann ich Gott nicht sehen, das finde ich doof" werden mit den Kindern diskutiert.

Nachdem es in Baiersbronn einige Jahre keinen Jugendreferenten gab, ging es vor allem darum, eine Kraft zu finden, die die vielen ehrenamtlichen Helfer entlastet. Nun ist Elke Peterson mitten drin: Senioren-Nachmittage, Mädchen-Jungschar, Kinder- und Seniorenkreis, Konfirmanden-Unterricht, aber auch ganz neue Projekte sind mit ihr entstanden.

"Secret Places" sind ihr ans Herz gewachsen

"Im letzten Jahr haben wir ein Kinderferienprogramm angeboten, das war eine tolle Woche und wir sind als Gruppe so richtig zusammengewachsen. Das möchten wir auch im kommenden Jahr anbieten", sagt Elke Peterson.

Ein Projekt ist ihr besonders ans Herz gewachsen. Unter dem Titel "Secret Places" verbergen sich Treffen an geheimen Orten, von denen die Jugendlichen erst am Abend selbst erfahren. Die Jugendlichen können sich vernetzen und Fragen stellen, die sie beschäftigen.

"Die kirchlichen Mitarbeiter aller Kirchen haben sich dabei zusammengeschlossen, das tolle Miteinander aller christlichen Glaubensrichtungen gefällt mir besonders", sagt Elke Peterson, die auch gerne mal mit der Gitarre unterwegs ist. Sie scheint ihren Traumberuf gefunden zu haben.

Da ihre Stelle ausschließlich über Spenden an die Kirchengemeinde Baiersbronn finanziert wird, weiß sie auch, dass das bedeutet, mit immer neuen Projekten Gelder zu sammeln.

"Die Jugendreferentin ist für uns sehr wichtig. Viele Aufgaben können wir Pfarrer einfach nicht übernehmen und Elke Peterson ist da ein wahrer Glücksfall für uns", erklärt Pfarrer Daniel Vögele. Lange sei versucht worden, die Position zu besetzen, doch da sich Baiersbronn eher in einer Randlage aus Sicht der Landeskirche befinde, sei es schwer gewesen, jemanden zu finden.

Jugendarbeit sei Beziehungsarbeit. Mit Blick auf die Droh-Mails an eine Freudenstädter Schule dürften die Jugendlichen mit ihren Problemen, Sorgen und Ängsten einfach nicht durchrutschen. "Sie brauchen Ansprechpartner", betont Vögele.

Die Finanzierung der Stelle ist ein großer Batzen, der aufgebracht werden muss – dabei hofft Vögele gerade zur Weihnachtszeit noch auf die Unterstützung der Bevölkerung. "Wir haben selber schon viele Spendenprojekte ins Leben gerufen, vom Weihnachtsmarktverkauf bis hin zu Sponsorenläufen, die Einnahmen fließen alle in die Jugendreferentenstelle".

Genau wie Vögele ist Tanja Wildermann, die Rektorin der Ganztagesgrundschule in Baiersbronn, dankbar und glücklich, Elke Peterson für die Betreuung zu haben. "Sie ist zuverlässig und kompetent. Durch ihre Mithilfe können wir kleine Gruppen bilden und davon profitieren die Kinder", so die Rektorin.

Bereicherung und Ergänzung

Ihr gefalle gerade die Art und Weise wie die ausgebildete Pädagogin die Gruppen leitet. Dies sei eine echte Bereicherung und eine tolle erzieherische Ergänzung für die Grundschüler. "Wir haben zur Unterstützung und Mitfinanzierung der Stelle eine Lehrerstunde monetarisiert, das ist uns wichtig, denn Frau Peterson hilft überall dort, wo Bedarf besteht“, so Tanja Wildermann abschließend.