Nach der Sitzung im Naturpark-Haus: (von links) Reinhard Schmälzle, Bürgermeister von Seebach, Michael Ruf, Bürgermeister von Baiersbronn, Klaus Bähr, Geschäftsführer Peterstaler Mineralquellen, Elmar Schelkle, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Edwin Dreher, Dezernent des Landratsamts im Ortenaukreis und Stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Naturschutzzentrum Ruhestein im Schwarzwald, Luise Murmann-Kristen, Referatsleiterin Naturschutz im Regierungspräsidium Karlsruhe, Klaus Michael Rückert, Landrat des Landkreises Freudenstadt und Vorsitzender der Stiftung, Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald, Albrecht Franke, Regierungspräsidium Freiburg, Forstdirektion, Klaus-Peter Mungenast, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, Wolfgang Schlund, Geschäftsführer der Stiftung, und Charly Ebel, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung. Foto: Michel

Stiftungsrat steht hinter der Arbeit des Naturschutzzentrums Ruhestein. Landrat übernimmt Vorsitz.

Baiersbronn/Ruhestein - 768 Veranstaltungen im Jahr 2012, davon rund 150 zum Thema Nationalpark, und das Programm für 2013 ist schon so gut wie in trockenen Tüchern: Dass im Naturschutzzentrum Ruhestein jede Menge geht, davon überzeugte sich der Stiftungsrat bei seiner jährlichen Sitzung.

Bei der Sitzung stellte Wolfgang Schlund, Geschäftsführer des Naturschutzzentrums, den Stiftungsräten den Rechenschaftsbericht 2012 vor, informierte über den Haushalt und die Pläne für das laufende Jahr.

Im Anschluss präsentierte der Stiftungsrat mit der Peterstaler Mineralquellen GmbH bei einem Pressegespräch den neuen Kooperationspartner und mit Landrat Klaus Michael Rückert auch gleich den neuen Vorsitzenden des Stiftungsrats. Denn das Amt wechselt im Zweijahresturnus zwischen dem Landkreis Freudenstadt und dem Ortenaukreis. Edwin Dreher, Dezernent des Landratsamts im Ortenaukreis, war der bisherige Vorsitzende und ist nun der stellvertretende.

Das Thema Nationalpark hat die Arbeit des Naturschutzzentrums im vergangenen Jahr stark geprägt. Von den insgesamt 150 Veranstaltungen zu diesem Thema waren 90 Vorträge, der Rest Führungen. Während das Naturschutzzentrum die Führungen aktiv anbietet, werden Vorträge nur auf Anfrage gehalten.

Dem Stiftungsrat sei es wichtig, dass sich das Naturschutzzentrum zum Thema Nationalpark einbringe, stellte Rückert fest. Es sei gut, dass auf die Expertise "unseres Naturschutzzentrums" zurückgegriffen werde. Dabei gehe es nicht um Werbeveranstaltungen, sondern darum, aufzuklären. Und: Die Mitarbeiter des Naturschutzzentrums müssten auch nicht mit ihrer persönlichen Meinung hinter dem Berg halten: "Dass Naturschützer und Biologen nicht zu den großen Gegnern zählen, da kann man ihnen nicht böse sein." Auch Edwin Dreher sprach vom großen Know-how des Naturschutzzentrums – auch vor dem Hintergrund des Nationalpark-Gutachtens.

Zusammenarbeit mit Schulen

Dem Stiftungsrat, erklärte Rückert, liege viel daran, dass die bewährte Arbeit des Naturschutzzentrums trotz dieser zusätzlichen Aufgaben uneingeschränkt fortgesetzt werden könne. Das hat 2012 geklappt – durch personelle Verstärkung um zweieinhalb zusätzliche Stellen, finanziert vom Land, die in diesem Jahr fortgeführt wird. Rückert schnitt auch die allgemeine Arbeit des Naturschutzzentrums an. Der Stiftungsrat sei dankbar, mit dem Land einen starken und verlässliche Partner zu haben. Ziel sei, das Thema Natur und Naturschutz weiterzubringen. Deshalb solle die Zusammenarbeit mit Schulen noch intensiviert werden. Wenn es um die Natur geht, geht es auch in die Natur: So finden die allerwenigsten Veranstaltungen im Haus statt, 90 Prozent sind unter freiem Himmel.

Wolfgang Schlund umriss die Pläne für dieses Jahr. Neben den Themen Auerhuhn und Dreizehenspecht auf der wissenschaftlichen Seite liegt bei der Öffentlichkeitsarbeit ein Schwerpunkt auf dem Thema Schlangen. Ausgebaut werden solle die wissenschaftliche Zusammenarbeit. Dabei nannte Schlund als Beispiele Möglichkeiten, um die Auerhuhnpopulation besser einschätzen zu können, die Entwicklung von Flächen nach Bränden und die Fragmentierung der Wälder. Bei letzterer gehe es um die Frage, wie sich Populationen verschiedener Arten in kleinen Waldbereichen im Unterschied zu großen entwicklen.

Was das Engagement in Sachen Jugend angeht, reicht das Spektrum vom Kindergarten bis zum Gymnasium, vom Erlebnis auf der Wiese unter dem Motto "Was wächst denn da?" bis zum Diskussionsforum für erwachsene Schüler. Und auch in der Lehrerfortbildung ist das Naturschutzzentrum tätig, das eng mit dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerfortbildung zusammenarbeitet.

Noch im Werden ist das Projekt Juniorranger für Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren. 50 junge Naturliebhaber haben sich bisher beteiligt. Wie es weitergeht, das hängt von der Persönlichkeit der Kinder ab, die zum Beispiel gemeinsam mit Erwachsenen Führungen leiten könnten.

Mit der Peterstaler Mineralquellen GmbH hat das Naturschutzzentrum jetzt einen weiteren Partner mit im Boot. Entscheidend werde sein, die Partnerschaft mit Leben zu füllen, betonte Klaus Bähr, Geschäftsführer der Peterstaler Mineralquellen. Dem Unternehmen sei daran gelegen, die Partnerschaft nachhaltig anzulegen, so Bähr vor der Vertragsunterzeichnung.

Einmal jährlich kommt der Sitfungsrat des Naturschutzzentrums zusammen. Träger der Stiftung sind das Land, der Landkreis Freudenstadt, der Ortenaukreis, die Gemeinde Baiersbronn, die Stadt Freudenstadt und die Gemeinde Seebach.