Die MountainCart-Abfahrt am Baiersbronner Stöckerkopf Foto: Gaisser

Technischer Ausschuss stimmt zu: Strecke nun als Dauereinrichtung. Einjährige Probephase ist vorüber.

Baiersbronn - Nach der einjährigen Probephase soll nun die MountainCart-Abfahrt dauerhaft auf der Lifttrasse am Stöckerkopf genehmigt werden. Diesen Beschluss fasste der Technische Ausschuss des Gemeinderats am Dienstag mehrheitlich.

Die Enthaltungen zeigten, dass nicht ohne Bedenken entschieden wurde, und daher bestand zuvor einiger Diskussionsbedarf. Bürgermeister Michael Ruf sprach von einer Erprobungsphase der MountainCart-Abfahrt. Diese habe gezeigt, dass das Angebot besonders aus touristischer Sicht gut angenommen werde.

"Es hat sich jedoch gezeigt, dass es Erosionsschäden am Hang durch die steile Abfahrt gegeben hat, es wurden auch Befürchtungen laut, dass die Wasserleitungen zur Glasmännlehütte freigelegt werden könnten und die Frostsicherheit im Winter nicht mehr gewährleistet ist", so Ruf. Daher könne die Streckenführung so nicht beibehalten werden. Es galt, einen Kompromiss zu finden, der auch den Belangen des Forsts gerecht wird. "Dies ist uns aus meiner Sicht gelungen. Die neue Streckenführung ist weniger steil und damit nicht so schädlich", zeigte sich Ruf zuversichtlich. Seitens der Gemeinde glaube man, mit den Planungen allen Rechnung zu tragen.

Da die Strecke baulich realisiert werden müsse und der Betreiber der Erlebnis-Manufaktur, Eric Bayer, die Kosten trage, habe dieser aus betriebswirtschaftlichen Gründen und im Zuge der Planungssicherheit darum gebeten, die Erlaubnis bis 2025 zu erteilen. "Was ist, wenn sie da jetzt eine Weile rumgurken, wer wird die Kosten für mögliche Schäden tragen?", fragte Ludwig Wäckers (BUB). Er habe schon Bedenken, dass es auch mit der neuen Streckenführung zu Erosionen kommen wird. Weiterhin fragte er nach dem Einverständnis der Grundstückseigentümer.

Bei Problemen wird die Notbremse gezogen

"Es ist soweit mit den Grundstückseigentümern alles klar", informierte Eric Bayer. "Die Strecke sieht momentan nicht so aus, wie wir es uns wünschen, daher werden wir mit einer örtlichen Baufirma die Strecke neu modellieren." Man habe gelernt und werde sich auch um eine entsprechende Entwässerung kümmern, sicherte Bayer zu. "Wenn es große Probleme gibt, können wir auch die Notbremse ziehen", stellte Bürgermeister Ruf fest und wies damit auf den Widerrufsvorbehalt in der erteilten Erlaubnis hin.

Fritz Kalmbach (CDU) sprach sich grundsätzlich für das Projekt aus, forderte den Betreiber jedoch auf, die Strecke entsprechend zu pflegen und abzusichern. Erneut brachte er das Thema Flutlichtanlage am Stöckerkopfhang zur Sprache. "Wenn ich sehe, wie die Anlage einfach da rumliegt, dann sollte sich unsere Touristik mal auf die Hinterbeine stellen und sich darum kümmern", so Kalmbach. Sein Fraktionskollege Erwin Zepf lobte die vorbildliche Konfliktlösung, wies jedoch auf das sensible Thema Stöckerkopf hin. Gerade beim Thema Wasserableitung sah er eine gewisse Problematik. "Die Kurven werden mit Sandstein modelliert, dabei hoffe ich auf die Fachkenntnisse der einheimischen Firma", sagte Eric Bayer.

Einen ganz anderen Aspekt brachte der Vorsitzende des Bezirksbeirats Baiersbronn, Ingo Christein, ins Spiel. "Der Bezirksbeirat hat sich grundsätzlich für das Projekt ausgesprochen und sieht eine Aufwertung darin. Weitere Projekte im Sankenbachtal sollte man in Zukunft jedoch kritisch sehen." Denn diese bedeuteten noch mehr Verkehr und die Zerstörung der Idylle.

Bayer betonte, dass die Strecke hauptsächlich am Wochenende und in den Ferien betrieben werden solle, da dann der Liftbetrieb genutzt werden könne. "Es ist nicht unser Bestreben, einen Shuttle-Verkehr einzurichten." Auf Nachfrage teile Bayer mit, dass das Projekt Waldloft-Hotel noch nicht vom Tisch sei, aus wirtschaftlichen Gründen müsse jedoch sein noch junges Unternehmen zunächst mal laufen. "Die Planungen laufen aber weiter."