Schäferin Ute Svenson aus Baden-Baden war mit etwa 600 Mutterschafen vor Ort. Begleitet wurde sie von Heike Hartlaub, die derzeit ihr drittes Lehrjahr zur Schäferin absolviert. Foto: Lothar Schwark

Bedeutung der Beweidung der Grinden wird verdeutlicht. Markt mit regionalen Produkten und auch Unterhaltung.

Baiersbronn-Schliffkopf - Der hohe Stellenwert der heimischen Natur und der regionaler Lebensmittel wurden beim Grindenfest und Grindenmarkt auf dem Schliffkopf an der Schwarzwaldhochstraße deutlich.

Eingeladen hatten zu der Veranstaltung die Beweider der Grinden, der Nationalpark Schwarzwald sowie das Nationalpark-Hotel Schliffkopf. Bereits am Samstag waren nahezu alle alle Parkplätze rund ums Schliffkopfhotel belegt. Mit dem Grindenfest erinnern die Gastgeber an die Bedeutung der Grindenbeweidung. Heute noch sind Rinder, Schafe und Ziegen notwendig, um die Matten auf den Schliffkopfhöhen offen zu halten. Schäferin Ute Svenson aus Baden-Baden war mit etwa 600 Mutterschafen vor Ort.

Begleitet wurde sie von Heike Hartlaub, die derzeit ihr drittes Lehrjahr zur Schäferin absolviert. Immer wieder hielten Spaziergänger an, um sich mit der Schäferin zu unterhalten. Seit Anfang Juli ist sie mit ihren Tieren bis Anfang September auf den Grinden unterwegs. Danach geht es wieder ins Rheintal zurück. Wie sie berichtete, gab es früher Wanderschäfer, die mit ihren Tieren von Bayern bis in die Pfalz zogen. Während sie bereitwillig Auskunft gab, wachten mehrere Altdeutsche Hütehunde, dass die Schafe nicht die Grinden verließen. Das Gras der Grinden ist nicht das Lieblingsgericht der Schafe. So müssen sie vorher trainieren, um auch mit diesem Gras zurechtzukommen. Auch das Thema Wolf kam zur Sprache. Ein hoher Weidezaun belegte, dass dieses Thema brandaktuell ist.

Genüsslich weideten auf anderen Grinden mehrere Rinder. Von der Nationalpark-Region Schwarzwald nahmen die Schwarzwald-Guides Lisbeth Mutschler und Anneliese Braitmaier Besucher mit auf ihre Kräuterexkursionen.

Grindenmarkt mit regionalen Anbietern

Ein Anziehungspunkt war wieder der Grindenmarkt mit seinen regionalen Anbietern. Auch der Nationalpark und sein Freundeskreis stellten sich vor. Saftige Äpfel der neuen Saison und Weintrauben hatten badische Erzeuger dabei. Durstlöschender Apfelsaft, Marmelade und Spirituosen fanden ebenso guten Absatz. Auch sonstige bäuerliche Spezialitäten wie Meerrettich, Essig, Öl und Senf waren zu haben. Holzarbeiten Schmuck, Brandmalereien, bemalte Steine, Weidekörbe und vieles mehr rundeten das Angebot ab.

Baumschnitzer Michael Hess demonstrierte, wie man mit den unterschiedlichsten Motorsägen Kunstwerke schaffen kann. Ein Anziehungspunkt war auch das Ökomobil des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Dabei konnte man unter dem Mikroskop die Miniwelt der Tiere und Pflanzen entdecken. Mit viel Geduld und Fachwissen erläuterte Ralf Gramlich Kindern und Erwachsenen zum Beispiel, was so alles blüht. Begleitet wurde er von Marina Bezin aus Südfrankreich, die gerade ein freiwilliges soziales Jahr beim Regierungspräsidium ableistet.

Viel Zulauf fand das Grindenfest auch am Sonntag, der mit einem ökumenischen Gottesdienst, gestaltet durch die evangelische Kirchengemeinde Baiersbronn/Obertal und die katholische Kirchengemeinde aus dem Achertal, gestaltet wurde. Zur Unterhaltung trugen Hüttenorgler Roland Epting und die Kniebiser Albhornbläser bei. Leckere Spezialitäten vom Grindenrind und Schaf wurden vom Schliffkopfhotel serviert.