Vorstand Clemens Grießhaber, Wirtschaftsprüfer René Heinrich vom Genossenschaftsverband, Rita Mohrlok und Thomas Haist, die aus dem Aufsichtsrat verabschiedet wurden, Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Wein und Vorstand Jürgen Frey (von links). Foto: Volksbank Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Vertreterversammlung der Volksbank Baiersbronn Murgtal / Zufrieden mit Ergebnis 2017

Auf ein zufriedenstellendes Ergebnis blickte die Volksbank Baiersbronn Murgtal bei ihrer Vertreterversammlung im Rosensaal zurück. Dabei standen auch Wahlen für den Aufsichtsrat an.

Baiersbronn. Vorstandsmitglied Jürgen Frey, der unter anderem auch auf den Abbruch der Sondierungsgespräche mit der Volksbank eG Horb-Freudenstadt einging, berichtete detailliert über die Geschäftsentwicklung der Bank im Jahr 2017. Mit einem Jahresüberschuss von 649 000 Euro sowie einer Bilanzsumme von 246 Millionen Euro sei das Ergebnis der Volksbank Baiersbronn Murgtal in einem zufriedenstellenden Bereich.

Wie die Bank weiter berichtet, konnte das Kundengesamtvolumen seit 2014 um 64,7 Millionen auf 500 Millionen Euro gesteigert werden. Die bilanziellen Kundeneinlagen belaufen sich auf 188,8 Millionen Euro, hier beträgt der Zuwachs in 2017 5,3 Millionen Euro, was die Bank als Vertrauensbeweis der Kunden wertet.

Anstieg auch im Kreditgeschäft

Auch im Kreditgeschäft hat die Volksbank Baiersbronn Murgtal 2017 einen Anstieg um 4,9 Millionen Euro zu verzeichnen. Die Eigenkapitalausstattung sei nach wie vor überdurchschnittlich und konnte 2017 weiter aufgestockt werden, so die Bank. Der Wert an hartem Kernkapital liege bereits bei 17,1 Prozent. Somit habe die Bank die Hürde der Mindestquote von 13 Prozent der Vorgaben nach Basel III ab dem Jahr 2019 bereits jetzt geschafft.

Für 2017 verbleibt nach Steuern und Eigenkapitalerhöhung ein Bilanzgewinn in Höhe von 652 000 Euro. Dies ermöglicht der Bank eine zusätzliche Dotierung der Rücklagen und die Ausschüttung einer Dividende von drei Prozent. Vorstand Clemens Grießhaber ging auf die immer komplexer werdenden Rahmenbedingungen kleiner und mittlerer Banken ein. Für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 erwarten die Vorstände der Volksbank Baiersbronn Murgtal einen erneuten Rückgang des Zinsüberschusses. Um den Auswirkungen entgegenzutreten, strebt die Volksbank ein konstantes und qualitativ gutes Wachstum an. Die große Nachfrage nach Online-Angeboten hält unvermindert an. Das digitale Angebot der Bank wird stetig weiterentwickelt. Grießhaber erwartet, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren verstärkt fortsetzt und Kunden sich damit alle Zugangswege zu ihrer Bank erschießen.

Durch die rege Beteiligung der Kunden am Gewinnsparen konnte die Volksbank Baiersbronn Murgtal im Jahr 2017 die örtlichen Vereine, Kirchen und Schulen mit über 26 000 Euro unterstützen. In den vergangenen acht Jahren kamen so 191 270 Euro zusammen.

Erfreut zeigten sich die Vorstände der Volksbank über die Auszeichnung als "Beste Fördermittel-Bank 2017", die sie im April dieses Jahres erhalten hat. "Die Auszeichnung haben wir insbesondere unseren Mitarbeitern in der Kreditberatung zu verdanken", so Grießhaber.

Zum Abschluss des Vorstandsberichts ging er auf den Umbau in Klosterreichenbach ein. Insgesamt wurden rund 1,6 Millionen Euro investiert. Der geplante Kostenrahmen sei lediglich um 100 000 Euro überschritten worden. "Wir sind der Überzeugung, dass wir gemeinsam mit allen Beteiligten ein Vorzeigeprojekt geschaffen haben, auf das wir stolz sein können und das unserer Bank langfristig einen angemessenen Ertrag bringt", stellte Grießhaber fest.

Im Bericht des Aufsichtsrats ging dessen Vorsitzender Ulrich Wein auf die Geschäftsentwicklung 2017 ein. Er dankte Vorstand und Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit. Wirtschaftsprüfer René Heinrich vom baden-württembergischen Genossenschaftsverband berichtete ebenfalls von einem zufriedenstellenden Ergebnis 2017.

Auf Fragen einiger Vertreter nach den Gründen für den Abbruch der Sondierungsgespräche mit der Volksbank Horb Freudenstadt eG führten Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Wein und Vorstandsmitglied Clemens Grießhaber nochmals die Aspekte an, die letztlich zu der Entscheidung geführt hatten.

Die Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand bei der Vertreterversammlung der Volksbank Baiersbronn Murgtal führte Uwe Kallfaß herbei.

Turnusgemäß nach drei Jahren ist die Amtsperiode der Aufsichtsratsmitglieder Rita Mohrlok, Thomas Haist, Thomas Gaiser und Ulrich Wein abgelaufen. Thomas Gaiser und Ulrich Wein wurden ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Rita Mohrlok und Thomas Haist stellten sich nicht mehr für die Wahl zur Verfügung. Der Aufsichtsrat besteht jetzt nur noch aus zehn Mitgliedern. Eine weitere Reduzierung soll in den nächsten Jahren geprüft werden.

Wirtschaftsprüfer René Heinrich dankte Rita Mohrlok für ihre 24-jährige, engagierte und erfolgreiche Tätigkeit und überreichte ihr die silberne Ehrennadel des baden-württembergischen Genossenschaftsverbands. Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Wein lobte sie für den unermüdlichen Einsatz im Aufsichtsrat der damaligen Volksbank Murgtal und nach der Fusion 2012 der Volksbank Baiersbronn Murgtal. Er bedauerte Mohrloks Ausscheiden und dankte für die vertrauensvolle, erfolgreiche und humorvolle Zusammenarbeit.

Ein weiterer Dank galt Thomas Haist, der ebenfalls auf eigenen Wunsch aus dem Gremium ausschied. Haist war seit Juli 2009 im Aufsichtsrat, zunächst bei der damaligen Volksbank Baiersbronn, tätig. Durch seine Beiträge, sein Engagement und seine Offenheit habe er viel zur Entwicklung der Volksbank beigetragen, so die Bank.