Kultur: Drei Chöre geben fulminantes Gemeinschaftskonzert in der Baiersbronner Marienkirche

Mit einem Gemeinschaftskonzert setzten die Popchöre "Colours of Music" aus Baiersbronn, "Chorus Delicti" aus Altensteig und "Coro Callíope" aus Locarno ein Ausrufezeichen.

Baiersbronn. In der gut gefüllten Marienkirche in Baiersbronn gaben die Sänger eine Kostprobe ihres Könnens und ließen die Freude am Gesang auf die vielen Gäste überschwappen. Gleich zur Begrüßung sprach der Vorsitzende des Sängerbunds Baiersbronn, Christian Bruder, von einem "anderen Konzert" mit jazzigen Elementen. "Wir fangen etwas Neues an, aber etwas, das nicht ganz so weit weg ist. Es war eine tolle Erfahrung", schwärmte er über die gemeinsamen Vorbereitungen mit den Chören und das Gemeinschaftsprojekt. Den Anfang machte der Gastchor "Coro Calliope" aus Locarno, der unter der engagierten Leitung von Esther Haarbeck mit spirituellen Klängen und mystisch anmutenden Liedern überzeugte. Passend zum Veranstaltungsort, hallten christliche Klänge mit gregorianischen Gesängen durch das Kirchenschiff. Begünstigt durch die gute Akustik der Marienkirche, kamen die Werke der Komponisten Ola Gjeilo oder Pjotr Ilijtsch Tschaikowsky gut zur Geltung. Das bekannte "Ubi Caritas" des Norwegers Gjeilo trug der 15-köpfige Gastchor mit Anmut vor und bestach mit glockenklaren Stimmen und sphärischen Klängen. Beeindruckend auch immer wieder die sensiblen instrumentalen Begleitungen durch Georg Bomhard (Kontrabass) und Thorsten Früchtl (Schlagzeug).

Während der erste Teil des Konzerts als spirituell beschrieben werden konnte, stand der zweite Teil ganz im Zeichen des mitreißenden Popgesangs. Unter der schwungvollen Leitung von Thomas Früchtl, der auch immer wieder in die Tasten seine Keyboards griff, zeigten die Chöre aus Baiersbronn und Altensteig eine beeindruckende gesangliche Leistung. Schwungvoll eroberten die stimmgewältigen Frauen und Männer die Herzen der Gäste. Wer welchem Chor angehört, war nur anhand der mint- und silberfarbenen Schals zu erkennen. Die kurzen Solopassagen und die mit viel Freude gesungenen gemeinsamen Passagen begeisterten.

Zugaben nach tosendem Applaus am Schluss

"This little light of mine" oder das einzig deutsch gesungene Lied, "Dein Segen", waren hörenswert und erzeugten Gänsehaut bei den Gästen. Nach dem ruhigen Segenslied stimmten die Chöre die bekannten Lieder "Joyful, joyful" und "Shout to the Lord" an und sorgten für weitere gesangliche Glanzlichter des Konzerts. Mit ihren Soloeinlagen zeigten die Mitglieder eine perfekte Abstimmung aufeinander und der Chor stimmte lautstark und begeistert in die Lieder ein.

"Tutti" lautete der dritte Teil des Konzerts, bei dem alle Chöre gemeinsam die Herzen der Zuhörer eroberten. Mit "A little Jazz Mass" des britischen Komponisten Bob Chilcott setzten sie einen fulminanten Abschluss. Ehrfürchtig wurden die Passagen Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei gesungen, während Chorleiterin Esther Haarbeck den Chor zu ungewöhnlichen Klängen führte, begleitete Thomas Früchtl am Keyboard die Stücke. Jazzige Klänge und flotte Rhythmen beendeten das kurzweilige Konzert und der tosende Applaus war Garant für einige deutlich geforderte Zugaben.