"Hotelier des Jahres": Renate und Heiner Finkbeiner aus Baiersbronn. Peter Maria Schnurr wird "Koch des Jahres".
Baiersbronn - Baiersbronn bleibt eine der führenden kulinarischen Adressen im Südwesten: Der Gault&Millau 2016 zeichnet Renate und Heiner Finkbeiner von der "Traube Tonbach" als "Hotelier des Jahres" aus. Harald Wohlfahrt bleibt der Spitzenkoch.
Erstmals ehrt der Gourmet-Führer Gault&Millau ein Hotelierehepaar mit der Auszeichnung "Hotelier des Jahres": Mit der Prämierung von Renate und Heiner Finkbeiner, Inhaber des Ferien- und Feinschmeckerhotels "Traube Tonbach" in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt), würdigt er deren unternehmerisches Schaffen. Groß sei die Freude über die Auszeichnung, sagte Heiner Finkbeiner gestern Abend im Gespräch mit unserer Zeitung.
Es sei absolut mehr als richtig, dass die Würdigung auch seiner Frau gelte, "weil sie einen ganz großen Anteil an unserem Erfolg hat". Seine Frau Renate habe enorm zum Erfolg beigetragen: zum Beispiel bei der Umgestaltung des "Schlosshotels Monrepos" in Ludwigsburg, an der sie gemeinsam mit den Architekten gearbeitet habe. Denn die Marke Traube Tonbach expandiert. Das Unternehmen ist inzwischen als Pächter renommierter Objekte auch weit über den Landkreis Freudenstadt hinaus aktiv. Damit stellt sich das Haus breit auf, sagt Finkbeiner.
Zum Erfolg seines Hauses meint Finkbeiner, das Schönste sei, etwas bewirken zu können und dazu das Glück zu haben, dass es sich lohne, sich einzusetzen. Denn von den vier Kindern des Hotelierehepaars sind drei im Betrieb integriert. Freude auch bei Renate Finkbeiner: "Gerne nehme ich diesen Teampreis an – auch stellvertretend für alle Ehefrauen von Hoteliers, die sich den großen Herausforderungen unserer Branche stellen und ihren Männern den Rücken stärken."
"Ihre unternehmerische Kreativität und kulinarische Passion sind vorbildlich für die deutsche Hotellerie", lobt der Gault&Millau die Arbeit des Hotelierehepaars.
Kreis Freudenstadt
Die Tourismusgemeinde Baierbronn spielt im neuen Gault&Millau auch insgesamt wieder vorne mit. Harald Wohlfahrt vom Restaurant Schwarzwaldstube der "Traube Tonbach" hält seine 19,5 Punkte – die Höchstpunktzahl, die der Gourmet-Führer vergibt. Und auch Claus-Peter Lumpp vom Restaurant Bareiss des "Hotels Bareiss" bleibt bei seinen 19 Punkten. Weiterhin 17 Punkte hat Jörg Sackmann vom Restaurant Schlossberg im "Hotel Sackmann".
Auch im Kreis Calw zeichnet der Gault&Millau ein Hotel aus: "Berlins KroneLamm" im 3000-Einwohner-Luftkurort Bad Teinach-Zavelstein erhält 17 Punkte.
Doch nicht nur im Schwarzwald, sondern auch auf der Schwäbischen Alb wird ausgezeichnet gekocht. Das "Hotel Linde" in Albstadt-Ebingen (Zollernalbkreis) erreicht 15 Punkte.
Dass auch im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz im Süden Baden-Württembergs Spitzenköche ihre Gäste kulinarisch verwöhnen, zeigt beeindruckend der Kreis Lörrach. Der "Gasthof Traube" in Blansingen bei Lörrach schafft 17 Punkte, die "Villa Feer" in Lörrach kommt auf 13 Punkte. Letzere führt die Haltingerin Kathrin Bucher, die vor rund drei Jahren aus Amsterdam in ihre Markgräfler Heimat zurückgekehrt ist.
Koch des Jahres
Im Schwarzwald wird nicht nur hervorragend gekocht, sondern er ist auch eine gute Quelle für Spitzenköche. Der gebürtige Forbacher (Kreis Rastatt) Peter Maria Schnurr (46) ist vom Gault&Millau zum "Koch des Jahres" gekürt worden. Schnurr stehe mit seinem Restaurant "Falco" in Leipzig seit zehn Jahren für einen "ebenso kraftvollen wie eigenständigen Küchenstil", urteilten die Kritiker. Sie verliehen Schnurr 19 Punkte.
Bonde ist zufrieden
Baden-Württembergs Tourismusminister Alexander Bonde (Grüne, Baiersbronn) freut sich über die kulinarischen Erfolge im Südwesten: "Baden-Württemberg ist und bleibt das Genießerland schlechthin: Ich freue mich riesig darüber, dass der renommierte Gourmet-Führer Gault&Millau den jungen Koch Paul Stradner aus Baden-Baden zum ›Aufsteiger des Jahres 2016‹ sowie Heiner und Renate Finkbeiner von der Traube Tonbach in Baiersbronn zu ›Hoteliers des Jahres‹ gekürt hat. Dass der gebürtige Schwarzwälder Peter Maria Schnurr als ›Koch des Jahres‹ ausgezeichnet wurde, macht das lukullische Triple für die Genuss-Hochburg Baden-Württemberg komplett", erklärte Bonde gestern.