Für die Kommunalwahlen geht die Kandidatensuche in die Endphase. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Kandidatensuche für die Ortschaftsräte ist kein leichtes Unterfangen / Heiße Phase hat begonnen

Von Monika Braun Baiersbronn. In die heiße Phase geht es bei der Kandidatensuche für die Kommunalwahlen. Auch für die Ortschaftsräte wird engagiert nach Mitstreitern gesucht."Ich kämpfe richtig", so beschreibt Röts Ortsvorsteherin Andrea Heinsohn ihre Suche nach Kandidaten für die kommenden Wahlen für den Ortschaftsrat Röt. Drei Mitglieder hören auf, das ist schon sicher. Es gestalte sich sehr schwierig, Männer wie auch Frauen für die Arbeit im Ortsgremium zu gewinnen. Die meisten würden Zeitmangel oder beruflichen Stress als Gründe für ihre Ablehnung angeben, sagt Andrea Heinsohn. Bei allem Verständnis kann sie ihre Enttäuschung nicht ganz verbergen. Doch die Frau an der Spitze des Ortschaftsrats hat auch eine positive Botschaft, denn drei bis vier Frauen werden wohl das Gremium unterstützen, eine gute Mischung und eine eher selten gute Frauenquote. Und noch etwas: Andrea Heinsohn möchte weiterhin Ortsvorsteherin bleiben, denn es mache ihr Spaß.

Erwin Zepf, Ortsvorsteher von Schwarzenberg, der sein Amt ebenfalls weiterführen möchte, konnte in den vergangenen fünf Jahren einen Ortschaftsrat leiten, der je zur Hälfte mit männlichen und weiblichen Mitgliedern besetzt ist. "Wir waren bisher traditionell gut und ausgeglichen besetzt. Doch aktuell sind es eher die männlichen Bewerber, die sich bereit erklären, für den Ortschaftsrat zur Verfügung zu stehen", so Zepf. Eine Ortschaftsrätin höre definitiv auf, so viel kann Zepf schon sagen. Auch wenn er die Suche nach Kandidaten als schwierig beschreibt, ist er zuversichtlich, zwei Listen mit insgesamt 12 bis 14 Kandidaten aufstellen zu können. "Wir konnten sogar vier jüngere Mitbürger zwischen 30 und 40 Jahren dazu bewegen zu kandidieren", sagt Zepf und wertet das als erfreuliches Zeichen.

Karlheinz Nestle, der seit 20 Jahren Klosterreichenbach als Ortsvorsteher treu ist und sich wieder für dieses Amt zur Verfügung stellt, sieht den dortigen Ortschaftsrat als nach wie vor gut aufgestellt an. "Bürger und Bürgerinnen aus allen Bereichen engagieren sich, dadurch ist auch das Fachwissen im Gremium gut gemischt. Das ist oft sehr hilfreich", stellt Nestle fest. Lediglich in der Altersstruktur sieht er Defizite. Das Interesse der Frauen, im Ortschaftsrat mitzuwirken, sei gut, nicht allein wegen der klassischen Frauenthemen wie Schule und Kindergarten, mit denen man sich im Rat oft befassen müsse.

"Sieben von acht machen weiter", berichtet Huzenbachs Ortsvorsteher Eckard Wahr. Doch auch in Huzenbach laufen ihm die möglichen Kandidaten für das Ortsgremium nicht die Türen ein. "Richtig zusagen will keiner", sagt Wahr, der bereits mögliche Interessenten zu einer der letzten Sitzungen eingeladen hat, sozusagen zum Schnuppern. Den Frauenanteil wolle man in Huzenbach erhöhen, daher wurden genauso viele Frauen wie Männer angesprochen, mit jedoch eher mäßigem Erfolg, wie Wahr einräumt.

"Wir haben die Absicht, zwei Listen aufzustellen. Vermutlich werden die aber nicht ganz voll", prognostiziert der Ortsvorsteher.