Leisten Basisarbeit für den Nationalpark: (von links) Hermann Naegele, Martina Finkbeiner und Christina Schneider. Foto: Braun

Nach der Eröffnung des Schutzgebiets müssen vor allem Vorbehalte und Ängste abgebaut werden.

Baiersbronn - Was macht eigentlich der Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald, nachdem mit der Eröffnung des Schutzgebiets das große Ziel erreicht wurde? Er ist alles andere als untätig, denn die Naturfreunde müssen nun Basisarbeit leisten.

Die Vorteile des jungen Nationalparks Schwarzwald Gästen und Einheimischen nahe zu bringen, das ist eines der Hauptanliegen der Naturfreunde. Bei der letzten Mitgliederversammlung des Freundeskreises wurde der Grundstein für die Umwandlung in einen Förderverein gelegt und die rund 850 Mitglieder aller Sektionen haben eine Art Botschaftervertrag in Sachen Image geschlossen. "Nun geht es nicht mehr darum, sich für die Einrichtung eines Nationalparks im Nordschwarzwald einzusetzen. In Zukunft werden wir versuchen, den Nutzen des Nationalparks an sich und für die Natur greifbar zu machen und Fehlinformationen entgegen zu wirken", sagt Hermann Naegele.

Er und seine Kolleginnen Christina Schneider und Christine Klumpp-Pettenberg sind Sektionssprecher in Baiersbronn und damit offizielles Sprachrohr des Vereins Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald vor Ort. Mitglieder der Sektion Baiersbronn wie Martina Finkbeiner wollen in Sachen Nationalpark nun aktiv Vorbehalten und Ängsten in der Bevölkerung begegnen. Dafür sollen Informationsveranstaltungen angeboten werden, die über den aktuellen Stand der Entwicklung im Park berichten. Der Waldumbau und die Waldentwicklung stehen dabei im Vordergrund. Einige Aktionen haben bereits stattgefunden. Dazu gehören Führungen im Nationalparkgebiet durch Ranger und andere fachkundige Personen.

Die von der Sektion für Einheimische und Gäste organisierten Programmpunkte wurden gut angenommen und sollen in Zukunft weiter ausgebaut und publiziert werden. "Der Nationalparkverwaltung soll durch unsere Sektion zugearbeitet werden. Veranstaltungen, die speziell Baiersbronn als Nationalparkgemeinde hervorheben, müssen vor Ort stattfinden und können nicht von der Parkverwaltung als Landesbehörde organisiert werden", so Christina Schneider. Die Personen, die sich bereits für die Beschilderung der Wege, die Unterhaltung und Rekultivierung alter Holzmacherpfade engagieren, würden sie gerne unterstützen, so die Sektionssprecherin.

Ihr liegt aber noch ein weiteres Projekt am Herzen: Alte Waldgeschichten sollen gesammelt und Holzmachergeschichten aufgegriffen werden, Denn hinter den Namen der Waldhütten stehen oft interessante Geschichten, sagt die Sprecherin. Schön wäre es, wenn sich Zeitzeugen finden würden, die sozusagen aus erster Hand etwas über die Namensgebungen der Hütten berichten könnten. Eine Besichtigung der Waldgerätesammlung im Kutscherhaus des Forstamts in Klosterreichenbach wurde bereits verabredet, die Führung durch diese Ausstellung soll am 17. September ab 17.30 Uhr stattfinden. Hermann Naegele kann sich zudem eine enge Zusammenarbeit mit Achim Klumpp vom Greifvogelschutz sowie eine Kooperation mit den Schwarzwaldvereinen vorstellen. Ein erster Nationalpark-Wanderführer sei bereits erschienen. Ein weiteres Anliegen der Naturfreunde ist es, Sponsoren zu finden, die die Projekten finanziell unterstützen möchten.

Einig sind sich die Sektionssprecher, dass der Wald in Baiersbronn einen besonderen Status hat. Er habe Tradition und Menschen in der Region geprägt. Daher sei man stolz auf eine Heimat, die durch einen Nationalpark Schwarzwald die Natur und die damit verbundene Kultur bewahren will.