Die Messoudi-Brothers aus Australien zeigen in Baiersbronn ihr Können, im Vordergrund drei Tänzerinnen der Charles-Knie-Dancers. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Zirkus: Ensemble von "Charles Knie" in Baiersbronn angekommen / Drei Vorstellungen / Heute Premiere

Nach den erfolgreichen Gastspielen in den Jahren 2013 und 2015 ist der Zirkus Charles Knie zurück in Baiersbronn.

Baiersbronn. Nachdem "Charles Knie" bis Sonntagnachmittag in Karlsruhe gastiert hatte, begannen die Zirkusleute gestern, das große, 1438 Personen fassende Zirkuszelt samt Versorgungs-, Vor- und Tierzelten sowie ihre eigenen Quartiere für die kommenden zwei Tage auf dem Festplatz Aue in Richtung Mitteltal aufzubauen.

Baiersbronn biete "einen der schönsten Zirkusplätze in Deutschland", sagt Patrick Adolph, beim Zirkus Charles Knie zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Umgebung sei herrlich, der Platz ideal, und die Menschen seien freundlich. Und überhaupt: Der Schwarzwald sei eine "super Zirkusregion". Für die Vorstellungen in Baiersbronn verspricht er "ein komplett anderes Programm als 2015": große Unterhaltung für alle Generationen mit vielen Gags und Überraschungen.

Damit es aber bei der Premiere keine negativen Überraschungen gibt und alles reibungslos klappt, ist bei einem Zirkus dieser Größenordnung im Hintergrund ein enormer logistischer Aufwand notwendig. Nachdem bis Sonntagnachmittag in Karlsruhe gespielt worden war, musste sofort nach Ende der Vorstellung alles abgebaut und nach Baiersbronn gefahren werden. Vor dem Aufbau am Montag war bereits am Freitag ein Voraustrupp im Einsatz und setzte die 400 Anker für das große Zirkuszelt. Danach wurden auf dem Festplatz 600 Meter Zäune gesetzt, 9000 Meter Stromleitungen verlegt und eine Vielzahl von Autos, Zugmaschinen, Aufliegern und Wohnwagen von Karlsruhe hergefahren.

Alle Mitarbeiter haben ihre festen Aufgaben

Beim Zirkus haben alle 92 Mitarbeiter – sie kommen aus elf Nationen – ihre festen Aufgaben. So sind die acht Profi-Musiker des Zirkusorchesters ausschließlich für die Musik zuständig, das gleiche Prinzip gilt auch für die Artisten oder die Tierlehrer. Was Wohnen und Kochen anbelangt, wird viel Wert auf individuelle Freiheit gelegt, hat doch jeder seine Einraum-Wohnung in Form seines Campingwagens immer dabei.

Gegründet wurde der Zirkus Charles Knie – er zählt zu den fünf größten Europas – 1995 durch Tierlehrer Charles Knie, ein Vetter der bekannten Schweizer Zirkusdynastie Knie. 20 Jahre später beschloss er, seinen Zirkus zu verkaufen und sich seinen Kindheitstraum, einen eigenen Tierpark in Australien, zu erfüllen. Dies wiederum bot dem Stuttgarter Sascha Melnjak Gelegenheit, durch die Übernahme des Zirkusses seinen Kindheitstraum vom eigenen Zirkusbetrieb zu erfüllen. Seit der Übernahme hat der heute 41-jährige Kaufmann Melnjak seinen Zirkus mit jährlich rund 500 000 Besuchern zum beliebtesten Großzirkus Europas gemacht. Mit einem Programm, das alle Altersgruppen anspricht und in dem ausschließlich international preisgekrönte Artisten und Tierlehrer mitwirken, mit dem großen Live-Orchester sowie dem Show-Ballett begeistert er die Zuschauer.

In Baiersbronn sind zu sehen: das Duo Medini mit seiner Rollschuhartistik, Henry, der Prinz der Clowns, die Trampolinartistik mit den Wulber Brothers sowie die Flugtrapez-Schau der Flying Wulbers, Cesar Pindo als Gummi-Mann, Tierlehrer Jochen Träger-Krenzola mit seinen Hunden, Ziegen, Zwergenten oder Minischweinchen unter dem Titel "United Africa", Aufführungen mit Zebras, Kamelen, Lamas, Pferden und verschiedenen Rinderrassen, die Messoudi Brothers mit ihrer Handstandartistik und Jonglage, die hohe Schule der Reitkunst sowie die Charles-Knie-Dancers und das Charles-Knie-Orchester.

Folgende Vorstellungen finden in Baiersbronn statt: am heutigen Dienstag ab 16 Uhr (Familienvorstellung) und ab 20 Uhr sowie und Mittwoch ab 16 Uhr. Danach geht es von Freitag bis Sonntag mit Vorstellungen in Horb weiter.