Eine Gruppe israelischer Ranger mit ihren deutschen Kollegen im Nationalpark Schwarzwald. Foto: Scheuermann/Nationalpark Schwarzwald Foto: Schwarzwälder Bote

Austausch: Ranger aus Israel zu Gast

Fünf israelische Ranger waren im Nationalpark Schwarzwald zu Gast, um sich mit ihren Kollegen im Schwarzwälder Schutzgebiet über gemeinsame Themen auszutauschen.

Region. Die Delegation aus Israel hatte ihren Deutschlandbesuch mit einem Aufenthalt im Nationalpark Bayerischer Wald gestartet. Nach einem Stopp im Biosphärengebiet Schwäbische Alb und drei Tagen Nationalpark Schwarzwald führte die Tour noch zum Feldberg, bevor die Gäste zurückflogen.

"Es freut mich, dass die Großschutzgebiete im Land bei diesem Austausch auf Fachebene so eng zusammenarbeiten; das zeigt, dass die Rangerinnen und Ranger auch hier gut vernetzt sind", sagt Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl laut einer Pressemitteilung des Nationalparks Schwarzwald. Auch der israelische Dachverband der dortigen Schutzgebiete schätzt den Austausch mit deutschen Partnern offenbar – allein auf Rangerebene war dies schon der dritte Besuch.

Die Idee entstand bereits 2016 auf dem internationalen Rangerkongress in Colorado, USA. "Damals haben die Verantwortlichen beschlossen, ein fortlaufendes Austauschprogramm zwischen den Rangerverbänden Israels und Deutschlands zu initiieren", berichtet Patrick Stader, Leitender Ranger im Nationalpark Schwarzwald.

Nachdem eine erste israelische Gruppe 2017 den Nationalpark Bayerischer Wald besucht hatte, wurde das Programm auf den Schwarzwald ausgedehnt. "Das passte insofern besonders gut, weil im selben Jahr auch unsere Partnerschaft mit dem israelischen Nationalpark Carmel Mountain in der Nähe von Haifa entstand", erzählt Thomas Waldenspuhl. Bei dem Rangeraustausch – auch aus dem Schwarzwald gab es schon zwei Besuche in Israel – geht es vor allem um gegenseitige Unterstützung und Schulung.

"Die Natur kennt keine Grenzen, ebenso wenig wie die Arbeit im Rangeralltag", bringt es Patrick Stader auf den Punkt. "Ein internationaler fachlicher Austausch öffnet Horizonte und lenkt den Fokus auf die gemeinschaftlichen Bemühungen zum Schutz und Erhalt der globalen Biodiversität."

Im Zuge der Kooperation können die Ranger aber auch persönlich erfahren, welche anderen Schwerpunkte die Arbeit im gleichen Berufsfeld in einem anderen Land mit sich bringt. Während in Israel die Bekämpfung von Wilderei und das Wildtiermanagement eine zentrale Rolle spielen, liegt der Fokus in vielen deutschen Schutzgebieten stark auf der Besucherinformation und Umweltbildung.

Das "Twinning-Programm" ist ein langfristig angelegter Fachaustausch der Rangerverbände Israels und Deutschlands. Jedes Jahr soll es gegenseitige Besuche geben.

Das Programm läuft unter dem Dach des internationalen Rangerverbands sowie des Europäischen Rangerverbands. Die deutschen Kooperationsgebiete sind die Naturwacht Brandenburg, der Nationalpark Bayerischer Wald und der Nationalpark Schwarzwald. Der Austausch im Nationalpark Schwarzwald wird finanziell auch durch den Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald unterstützt.