Bei den "Lichtstunden im Advent" (von links): Manuela Marsano und Pastoralreferent Dominik Weiß, Stella Marsano (kniend, Dritte von links), Jenny Jürgens (rechts, stehend) und Olaf Jürgens (kniend), der mit den Kindern die Krippe bastelte. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Familie Marsano bietet bei "Lichtstunden im Advent" ein festliches Essen für alle an

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr gab es in Baiersbronn zum zweiten Mal die "Lichtstunden im Advent". Viele Gäste kamen zu der Veranstaltung.

Baiersbronn. Die zwölfjährige Stella Marsano hatte erneut zusammen mit ihrer Familie ein besonderes Adventsprojekt gestartet und unter dem Titel "Lichtstunden im Advent" ein großes Festessen in den Gemeindehäusern der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde in Baiersbronn organisiert.

"Nachdem wir im vergangenen Jahr besonders bedürftige Menschen ansprechen wollten, haben wir uns in diesem Jahr dazu entschieden, ein Essen für alle und jeden anzubieten", so Manuela Marsano, die sich über den guten Anklang freute, den die Aktion fand. Der Ursprungsgedanke war, für Menschen ein festliches Essen in der Vorweihnachtszeit zu organisieren, die es sich einfach nicht leisten können. In diesem Jahr steht der Aspekt des Miteinanders im Vordergrund – und das Ziel, mit den Spendenerlösen eine gute Sache zu unterstützen. "Wir haben am Ausgang eine Spendenbox aufgestellt, und wer möchte, kann dort etwas hineinwerfen. Dieses Geld werden wir an den Malteser Kinder- und Jugendhospizdienst spenden, sagte Stella Marsano, die sich mit glänzenden Augen über den erneuten Erfolg ihrer Aktion freute.

Den Hauptteil der Arbeit hatten auch in diesem Jahr die Familie Marsano und weitere Helfer übernommen. Denn es galt im Vorfeld, wieder unzählige Spenden zu sammeln und die Zubereitung der Speisen zu organisieren. "Diesmal haben wir die Sache schon gelassener genommen, denn aufgrund unserer letztjährigen Erfahrung wussten wir, was zu tun war", so Manuela Marsano.

Kirche agiert als Kooperationspartner im Hintergrund

Wie im vergangenen Jahr hatten sich die evangelische und katholische Kirchengemeinde dazu bereit erklärt, die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, und das Projekt unterstützt. Das evangelische Gemeindehaus füllte sich schnell mit Besuchern. Flüchtlinge, Helfer und Einheimische trafen sich zu einem gemütlichen Mittagessen und tauschten sich im gemeinsamen Gespräch aus.

"Das ist doch gerade genau das, wofür wir auch als Kirche stehen möchten. Ein tolles Projekt für alle Menschen der Gemeinde, und es passt genau zu unserem Motto ›Kirche am Ort‹", freute sich Pastoralreferent Dominik Weiss. Er betonte jedoch, hier als Kirche nur im Hintergrund zu agieren: "Wir sind nicht die, von denen das Projekt ausgeht, wir haben geholfen, wo immer es nötig war, und unterstützen die Familie Marsano als Kooperationspartner", sagte Weiß.

"Ich finde, das ist einfach Nächstenliebe und gerade jetzt vor Weihnachten eine super Sache. Die Leute, mit denen ich gesprochen habe, sind hell begeistert von dem Angebot und der tollen Stimmung", so eine Helferin aus Freudenstadt, die spontan ihre Hilfe angeboten hatte. Wichtig sei nur, dass die Leute eine gewisse Hemmschwelle überwinden und einfach mal vorbeischauen.

Nach dem Mittagessen ging es in das katholische Gemeindezentrum, wo es für die Gäste Kaffee und Kuchen gab. Pastoralreferent Dominik Weiß, der von Beginn an ein Unterstützer der Aktion war, freute sich über den Erfolg und sah die vielen Mühen der Familie Marsano belohnt.

Die "Sunshine Band" der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten hatte ihre Instrumente mitgebracht und spielte weihnachtliche Lieder. Auch Magnus Reichel bot spontan seine musikalische Unterstützung an und wirkte begeistert mit. Viel Spaß hatten die Kinder, die zusammen mit Olaf Jürgens eine Krippe aus Holz bastelten – mit Figuren die ihnen ebenfalls zur Verfügung gestellt wurden.

Im Nebenraum demons-trierte Magda Oehler aus Alpirsbach glutenfreies Backen. Jung und Alt fanden sich zum Plätzchen ausstechen ein. Stella Marsano war rührend besorgt um alle Gäste. "Es ist wieder ganz toll", so die Schülerin.

Familie Marsano will auch im nächsten Jahr wieder Lichtstunden im Advent anbieten. Ein besonderer Dank ging an Firmen und Hotels die sich bereit erklärt hatten, zu spenden, denn ohne sie wäre auch dieses Mal solch eine Veranstaltung nicht möglich gewesen.

Die Spätzle kamen von einer Firma aus Ulm, die Obstspenden von einem örtlichen Gemüse- und Obstgroßhändler, die Kuchen und Brotwaren von örtlichen Bäckereien, sowie aus Freudenstadt. Auch das Fleisch wurde von örtlichen Firmen gespendet. "Der Aufwand für uns war groß, aber wir haben gesehen, wie viel Freude wir mit der Aktion geschenkt haben und was es für ein Gemeinschaftsprojekt geworden ist", freute sich Manuela Marsano.

Zum Abschluss stiegen bunte Luftballons in den Himmel, an deren Enden Zettel mit vielen Herzenswünschen der Kinder hingen.