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Buch: Arbeit befasst sich mit Heilern

Baiersbronn-Mitteltal. "Das Erbe der Morloks – Untersuchungen über das Wirken einer Heilerdynastie im Nordschwarzwald" ist der Titel der Dissertation von Anne-Christin Lux. Im Oktober 2015 wurde sie mit Bestnote promoviert. Inzwischen liegt die Dissertation auch als Buch vor.

Ausgangspunkt der Untersuchungen waren Handschriften aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die bei der Restaurierung des Morlokhofs in Mitteltal gefunden worden waren. Diese Schriften hat Anne-Christin Lux ins heutige Deutsch übertragen. Dabei handele es sich unter anderem um Rezepturen zur Arzneimittelherstellung, Segen und Beschwörungsformeln, zum Teil auch um Anweisungen für magische Handlungen.

Es sei wegen der Schriftbilder davon auszugehen, so Lux im Gespräch mit unserer Zeitung, dass nur ein Teil davon von Mitgliedern der Familie Morlok geschrieben wurde, der andere von anderen Autoren. Heiler habe es zur damaligen Zeit überall gegeben. Das Besondere in Mitteltal sei die Existenz einer solchen Vielzahl von Schriften – rund 160 beschriebene Seiten – in Zusammenhang mit dem Hof und dem Wissen über die früheren Besitzer.

Neben den Schriften widme sich ein weiterer Teil der Arbeit der Familiengeschichte der Morloks, die einst auf dem Hof gelebt haben. Der dritte große Teil beschäftige sich mit Überlieferungen und Erinnerungen an die Heilerfamilie und dem Umgang damit bis in die heutige Zeit.

Das Buch: Anne-Christin Lux, "Das Erbe der Morloks – Untersuchungen über das Wirken einer Heilerdynastie im Nordschwarzwald", 422 Seiten, Hardcover, mit zahlreichen Abbildungen, 44,90 Euro, ISBN 978-3-8309-3655-8.

Anne-Christin Lux studierte Kulturanthropologie, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Von 2008 bis 2014 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Mainz tätig. 2015 wurde sie hier im Fachbereich Philosophie und Philologie promoviert. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen unter anderem medikale Alltagskultur, Erinnerungskultur sowie Religiosität und magisches Denken.