Beim Start der Automobile in Obertal: Johannes Hübner, Michael Gaedt, Bürgermeister Michael Ruf und Tourismusdirektor Patrick Schreib (von links). Foto: Braun

Die Baiersbronn Classic startete nach zwei Tagen Traumwetter am letzten Tag in Obertal mit Regen. Auf historischem Boden, dort wo 1946 das legendäre Ruhestein-Bergrennen stattfand.

Baiersbronn - Der Zuschauerandrang war aufgrund des Wetters überschaubar. Doch die Teams in den historischen Automobilen und auch die Teilnehmer auf Zweirädern ließen sich die Laune nicht verderben. Mit passendem Regenoutfit rückten die Fahrer der offenen Karossen an, auch die Motorradfahrer hatten ihre Regenkluft dabei.

Pünktlich um 9.31 Uhr gaben Tourismusdirektor Patrick Schreib und Bürgermeister Michael Ruf den Startschuss zur letzten Etappe der "Schwarzwald-Rallye für Genießer". Mit der Nummer zwei wurde der imposante Mercedes-Benz K Tourer aus dem Jahr 1927 und 100 PS unter der Haube auf die Strecke geschickt – ohne Startflagge, denn die kam erst später aus Baiersbronn, aber trotzdem kräftig angefeuert.

Über Weindörfer

Auf dem Programm stand die "Ortenau-Runde", die die Teilnehmer über den Ruhestein, die Weindörfer Kappelrodeck und Durbach und weiter über Bad Griesbach und Freudenstadt zum Zielpunkt auf dem Rosenplatz führte. Bei den Genießer-Durchfahrtskontrollen am Finaltag warteten die Teams des Hotels Traube Tonbach und des Hotels Dollenberg auf die Teilnehmer.

Gaedt will wiederkommen

"Es herrscht eine super Stimmung. Alle sind begeistert, und es gab kaum Ausfälle. Insgesamt kann ich sagen, dass die Baiersbronn Classic wieder ein voller Erfolg war", bilanzierte Tourismusdirektor Patrick Schreib. Bürgermeister Michael Ruf, der selbst an zwei Tagen bei der Rallye mitgefahren war, sprach ebenfalls von einer fantastischen Veranstaltung. Nur mit seinen Rennergebnissen haderte er noch etwas.

Ebenfalls unter den Gästen und erstmals mit dabei war Schauspieler und Entertainer Michael Gaedt, bekannt unter dem Spitznamen "Schrotti" aus der Serie "Soko Stuttgart". "Das ist echt super hier. Ich warte schon lange, mal mitfahren zu können. Und es gefällt mir so gut, dass ich nächstes Jahr wiederkommen möchte", erklärte er begeistert.

Zusammen mit Sprecher Johannes Hübner war Gaedt auf der Startgeraden unterwegs und verfolgte die versierten Ausführungen des Automobilexperten. "Der Pudel Paula mit Rennbrille ist auch wieder dabei", stellte Hübner amüsiert fest, der einmal mehr mit seinem Detailwissen glänzte.

Gute Laune im Fahrerlager

Locker ging es im Lager der Motorradfahrer zu. "Esse ich die Rote Wurst vor oder nach dem Rennen?", war eine der wichtigsten Fragen im Fahrerlager, das von guter Laune geprägt war. Walter Möhrle, der diesmal selbst als Fahrer teilnahm, hatte seine Aufgabe als Motorrad-Rennleiter an Tourismusdirektor Patrick Schreib abgetreten. Zusammen mit Beifahrerin Dora-Luise Klumpp ging Möhrle mit einem Gespann BMW R 51/3 aus dem Jahr 1952 auf die Strecke.

Eine Besonderheit seines Motorrads und Beifahrerwagens: Konrad Müller, ebenfalls Teilnehmer, hatte beide künstlerisch bemalt und einige symbolträchtige Motive darauf verewigt.

Als eine der wenigen Frauen ging Beate Rosenfeld mit ihrem stahlblauen Honda-Gespann aus dem Jahr 1974 auf die Strecke. "Ich fahre alleine und habe dafür einiges an Gewicht im Beifahrerraum verstaut, ich bin schon aufgeregt", sagte sie. Mit ihrem Gespann habe sie schon mehr als 100 000 Kilometer auf Urlaubsreisen zurückgelegt.

Viele Helfer im Einsatz

Sarah Mast aus Baiersbronn, war mit 26 Jahren eine der jüngsten Fahrerinnen. "Ich bin bereits 2018 mitgefahren. Die Gänge gehen etwas schwerer rein, aber die Veranstaltung hier hat Charme", stellte sie fest. Mit der Nummer 48 startete sie auf der Triumph BDG 250 aus dem Jahr 1950. Über 60 Motorräder und Gespanne waren beim Rennen dabei.

Für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgten die Helfer der Feuerwehr und der Bergwacht, die Vereine in Obertal übernahmen mit ihren Helfern die Bewirtung und die Versorgung der Gäste und Teilnehmer. Die Schwimmbadfreunde bewirteten die Gäste standesgemäß mit von Hand aufgebrühtem Kaffee und waren in ihrer Retrokleidung ein Hingucker.

Tourismusdirektor Patrick Schreib schickte dann im 30-Sekunden-Takt die Motorradfahrer und die Gespanne auf die Strecke, die im flotten Tempo den Ruhestein hinaufjagten. Zum Zieleinlauf auf dem Rosenplatz hatte sich das Wetter gebessert und der Regen sich verzogen, sodass dann die Teilnehmer einen schönen Abschluss genießen konnten.

Die Ergebnisse gibt es im Internet unter baiersbronn-classic.de.