Natur: 200 Bäume im Gemeindewald gepflanzt / Bürgermeister Ruf: Zeichen für deutsch-chinesische Freundschaft

Die letzte Sturmfläche im Bereich Elme im Gemeindewald ist dank einer Baumspende nun wieder aufgeforstet worden.

Baiersbronn/Obertal. Rund 100 chinesische Gäste pflanzten unter der fachmännischen Anleitung von Gemeindeförster Gregor Sprenger und Jürgen Rittner 200 Bäume, die von der Präsidentin der Young Merry Real International Group Wenhong Yu gespendet wurden.

Großer Trubel herrschte auf der aus dem Jahr 2012 übrig gebliebenen Sturmfläche, als die chinesischen Gäste aus den beiden Panoramabahnen stiegen und durch einen tragbaren Lautsprecher genaue Anweisungen bekamen, wie die 80 Douglasien, 40 Maulbeeren, 40 Esskastanien und 40 Bergulmen eingesetzt werden sollten.

Beim traditionellen Mondfest werden in China Bäume gepflanzt

Die Idee zu der ungewöhnlichen Baumpflanzaktion stammte vom Geschäftsführer der HG Health, dem Betreiber des Schwarzwald Sanatoriums in Obertal, Stefan Mosler. Zusammen mit Gemeindeförster Sprenger hatte er in Rottenburg Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Forstwirtschaft studiert und so war die deutsch-chinesische Aufforstungsaktion ins Leben gerufen worden.

Verbunden mit dem traditionellen Mondfest, das an diesem Tag von den Chinesen gefeiert wurde, an dem jeder Chinese einen Baum als Symbol für Glück und Reichtum pflanzt, hätte es passender nicht sein können.

Präsidentin Wenhong Yu war zusammen mit Lebensgefährte Rolando Lekay und Söhnchen Roywen persönlich erschienen, um die chinesische Tradition zu pflegen und die aktuellen Gäste des Schwarzwald Sanatoriums aus ihrer Heimat zu begrüßen. "Wir feiern das Mondfest in China gemeinsam mit unserer Familie, aber da sie heute hier im Schwarzwald sind und den Tag nicht mit ihrer Familie feiern können, möchte wir ein Stück Familie sein", sagte Wenhong Yu. Das traditionelle Baumpflanzen sei wie eine Kerze auf dem Geburtstagskuchen, es gehöre einfach zum Mondfest dazu, heute könne jeder einen Baum für Glück, Gesundheit und Reichtum pflanzen.

Bürgermeister Michael Ruf und Gemeinderat Gerhard Gaiser fungierten nicht nur als beliebtes Fotomotiv bei den weiblichen chinesischen Gästen, sondern freuten sich über die gelungene Aktion. "Dass sie heute einen Baum anlässlich ihres Mondfestes in unserem Wald pflanzen ist ein schönes Zeichen für die deutsch-chinesische Freundschaft und ehrt uns sehr", sagte Bürgermeister Ruf. Gleichzeitig sei die schöne Geste auch ein deutliches Zeichen für die Freundschaft zwischen Wenhong Yu und der Gemeinde Baiersbronn.

Rund 2000 Euro hat Präsidentin Wenhong Yu in die Aktion investiert und damit eine ökologisch sinnvolle Aktion unterstützt, erklärte Mosler.

Die Laubbäume schützen die Nadelbäume bei Sturm

"Wir pflanzen Laub- und Nadelbäume, dabei werden die Laubbäume die tiefer wurzeln in die erste Reihe gepflanzt, um die dahinter stehenden Nadelbäume bei Sturm besser schützen zu können".

Nicht eingreifen mussten die Helfer der Bergwacht, die angesichts hoher Absätze und begeistert fotografierender Chinesen auf der unebenen Waldfläche, wachsam die Szenerie im Auge hatten. "Statistisch gesehen passiert bei solchen Aktionen schon mal etwas, daher sind wir froh, dass sich die Bergwacht bereit erklärt hat die Aktion zu unterstützen", sagte Mosler. Der stellvertretende Landesvorsitzende der Bergwacht Schwarzwald Dieter Burkhardt und der Vorsitzende der Bergwachtortsgruppe Obertal, Harald Dieterle, sowie ihre beiden Kollegen griffen dann doch mit dem Spaten ein und halfen die Bäume zu pflanzen.

Gleich nach der Pflanzaktion ging es zurück ins Schwarzwald Sanatorium nach Obertal, denn auf die Gruppe bestehend aus Franchise Unternehmern der Young Merry Real International Group, warteten weitere Kurse und viele Informationen über den Schwarzwald und das Sanatorium. "Das dient auch dazu den Schwarzwald noch bekannter in China zu machen", betonte Mosler.