Isabell Seefried im größten Tennisstadion der Welt bei den US Open im September. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Baiersbronnerin Isabell Seefried macht als Tennis-Schiedsrichterin Karriere / Weltweit im Einsatz

Von Monika Braun Baiersbronn. Schon fast alle Tennisplätze der Welt hat Isabell Seefried aus Baiersbronn gesehen, denn sie hat eine Karriere als TennisSchiedsrichterin eingeschlagen. Mit der Nominierung als Linienrichterin für die Olympischen Spiele in London ist sie eine von vier Deutschen im Team.Die kleine gelbe Filzkugel und der Tennisschläger waren schon immer ein großes Hobby der 23-jährigen, die mit zehn Jahren den Tennissport für sich entdeckte. Jahrelang war sie Spielerin beim TC Baiersbronn. Mehr durch Zufall kam sie 2002 als Linienrichterin bei den Black Forest Open in Freudenstadt zum Einsatz. Dann folgten Einsätze in Stuttgart beim ATP-Mercedes- Cup.

Nach einer Schiedsrichterausbildung beim Württembergischen Tennisbund folgte die Ausbildung beim Deutschen Tennisbund, der sie für die internationale Schule in Kairo vorschlug. Die schloss Isabell Seefried mit dem "White Badge" ab und hatte damit die Berechtigung zum Einsatz bei internationalen Turnieren. "Eigentlich war es nicht geplant, das beruflich zu machen, doch es macht mir sehr viel Spaß, denn auch das Schiedsrichterteam das um die ganze Welt reist, ist wie eine große Familie", so See- fried.

Mit dem "Bronze Badge" erreichte sie nach einer kurzen Ausbildung in Istanbul die zweite internationalen Stufe und einen weiteren Meilenstein in der internationalen Schiedsrichterklasse. Jetzt zählen Erfahrung und gute Bewertungen für die junge Schiedsrichterin. "Dieses Jahr war für mich sehr erfolgreich, denn ich war bei allen vier Grand-Slam-Turnieren in Australien, Paris, New York und Wimbledon dabei und konnte viele Erfahrungen sammeln", sagt sie. Es sei schon etwas Besonderes, auf den großen Courts dieser Welt zu stehen und die Tennisstars nicht nur hautnah zu sehen, sondern auch noch über Sieg und Niederlage entscheiden zu können.

Natürlich gebe es schon mal Diskussionen über einen Ball, so Seefried, doch die Videoüberwachung kläre so manche Situation. Als Schiedsrichterin sei der Kontakt zu den Spielern eigentlich verboten, doch ein freundlicher Gruß sei immer drin, denn schließlich kenne man sich.

Englisch spricht sie mittlerweile perfekt, denn während der rund 30 Wochen, die sie quer über die ganze Erdkugel unterwegs ist, sei das ihre tägliche Sprache. Für die kommenden Monate ist ihr Terminkalender schon wieder voll. Nach den Deutschen Meisterschaften geht es direkt nach Weihnachten weiter nach Australien zu den Turnieren in Brisbane und Sydney, bevor dann die Australian Open in Melbourne auf ihrem Programm stehen. Im Februar hofft sie auf einen Einsatz in Dubai, einen Court der ihr in ihrer Sammlung noch fehlt. "Trotzdem bin ich immer gerne zu Hause im Schwarzwald. Das ist Erholung und ich weiß es jetzt erst richtig zu schätzen", sagt die Weltreisende.