Bauamtsleiter Thomas Kuntosch (ganz rechts) und die Flüchtlingsbeauftragte Nanette Popp (Fünfte von rechts) zeigten den interessierten Hobbygärtnern das Grundstück und berieten, wie es weiter gehen soll. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Integration: Gemeinde richtet Gemeinschaftsgarten für Migranten und Einheimische am Uferweg ein

Zusammen im eigenen Garten arbeiten, pflanzen und ernten und dabei die ausländischen Mitbürger integrieren – diese Idee steht hinter einem neuen Projekt in Baiersbronn. Für den Gemeinschaftgarten stellt die Gemeinde ein Grundstück am Uferweg zur Verfügung.

Baiersbronn. Bereits bei der ersten Besichtigung wurden konkrete Pläne geschmiedet. Bauamtsleiter Thomas Kuntosch und Nanette Popp, Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der Gemeinde, zeigten den interessierten ausländischen Mitbürgern das Grundstück und erklärten die weitere Vorgehensweise.

"Die Gemeinde hat das Grundstück zur Verfügung gestellt, die Gemeindegärtnerei wird es mähen und entsprechend für den Gartenbetrieb herrichten", erklärte die Flüchtlingsbeauftragte den künftigen Gärtnern. Die Familien Alhamidi, Nazari und Jumah Dawood hatten ihr Interesse bekundet und möchten in Zukunft mit weiteren Interessierten einen Gemeinschaftsgarten einrichten.

"Wenn dieser Garten einen Ertrag bringt und gleichzeitig Begegnungen stattfinden, ist das genau das, was wir uns wünschen", erklärte Nanette Popp. Schön wäre es noch, wenn auch einige Einheimische den Weg in den Gemeinschaftsgarten finden würden, sodass es ein Integrationsgarten werden könnte, betonte die Flüchtlingsbeauftragte.

Finanziert werden soll das Vorhaben über Spenden. Aber auch Pflanzen, Setzlinge und Gartengeräte werden benötigt, da sei man über jede Art von Unterstützung dankbar, so die Initiatoren. Diese hat der örtliche Obst- und Gartenbauverein bereits signalisiert – und als Vertreter Walter Fuß zu dem ersten Treffen entsandt, um das Vorhaben näher kennenzulernen. "Wir stehen der Sache sehr positiv gegenüber und möchten unterstützend dabei sein", sagte Fuß.

Weitere Hilfe kommt vom Internationalen Bund, der das Projekt mit Spenden unterstützt, wie Yvonne Porysiak ankündigte. "Wir sind immer auf der Suche nach tollen Projekten und setzen uns für die Zusammenführung von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund ein", so die Projektleiterin.

Aktuell befindet sich der Garten noch im Dornröschen-schlaf, doch schon bald soll auf dem verwilderten Grundstück eine blühende Gartenanlage entstehen. "Man braucht schon etwas Fantasie", sagte Nanette Popp, "nun geht es erst mal darum, wie wir das Grundstück gestalten wollen." Ob es Hochbeete werden oder etwa die verfallene Hütte durch ein neues Gerätehaus ersetzt wird, steht noch nicht fest. Bis angefangen werden kann, steht noch viel Arbeit an. Doch in den kommenden vier Wochen soll sich am Uferweg einiges tun, beteuerten auch die anwesenden Hobbygärtner, die am liebsten sofort anfangen würden. Zentral gelegen, direkt an der S-Bahn-Haltestelle am Bahnhof, ist der Gemeinschaftsgarten auch gut zu erreichen.