Üppiger Blumenschmuck im Kleinen Kurgarten. Fotos: Züfle Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Substrat und mineralischer Mulch sollen für optimale Bedingungen sorgen / Stauden brauchen Zeit

In den Vorgärten von Neubauten sind sie immer häufiger zu sehen – die sogenannten Steingärten, Schotteraufschüttungen mit wenig Grün liegen im Trend. Nicht so in der Gemeinde Baiersbronn, betont Gärtnermeister Niko Züfle, der Chef der Gemeindegärtnerei.

Baiersbronn. "Auch ich bin kein Freund der ›Gärten des Grauens‹ und unterstütze jede Maßnahme, die sich gegen diese Schotteraufschüttungen wendet", betont Züfle. Anlass für diese Aussage ist Kritik an den jüngsten Bepflanzungen in der Freudenstädter Straße. "Sicher sehen die Pflanzungen am Anfang recht mager aus, aber wir verwenden Staudenmischpflanzungen, zehn Pflanzen pro Quadratmeter. Das bedeutet, dass die Pflanzungen ab dem zweiten Standjahr über Jahre hinweg jahreszeitlich wechselnde Akzente setzen", erklärt Niko Züfle. Viele Beispiele seien ja in der Gemeinde bereits zu sehen. Da sich die Pflanzungen nicht an Naturstandorten befinden würden, müsse man an einem rein technisch erschaffenen Standort für optimale Bedingungen sorgen. "Aus diesem Grund verwenden wir Substrate aus Recycling-Materialien und mineralischen Mulch als Abdeckung. Dieser kann direkt nach der Pflanzung den Eindruck erwecken, es handele sich um einen Schottergarten", stellt der Experte klar. Sobald die Stauden anfangen zu wachsen, relativiere sich das wieder. Natürlich brauche so etwas Zeit.

Aus ökologischen wie auch ökonomischen Gründen werde auch in der Gemeinde Baiersbronn auf die Verwendung von mineralischem Mulch gesetzt. Dieser könne zudem als heimisches Material angesehen werden. Durch die Verwendung entstünden zahlreiche Vorteile, und den Pflanzen würden optimale Bedingungen zum Wachstum geboten.

Niko Züfle betont, dass ihm das Erscheinungsbild der Gemeinde Baiersbronn am Herzen liegt. Kritische Äußerungen gebe es immer wieder, daher sei es umso wichtiger, Klarheit zu schaffen. "Die Gemeindegärtnerei betreut rund 20 000 Quadratmeter Staudenfläche. Da müssen wir Wege finden, wie gutes Aussehen mit den zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Ressourcen in Einklang gebracht werden kann." Wichtig sind dem Gärtnermeister auch Themen wie Biodiversität und das Insektensterben, auch hier gebe es verschiedene Ansätze, die er immer wieder gerne aufgreife.