Spatenstich für das Sonne-Post Seniorenpflegeheim (von links): Ortsvorsteherin Andrea Heinsohn (Röt), Ortsvorsteher Karlheinz Nestle (Klosterreichenbach), Bürgermeister Michael Ruf, Ortsvorsteher Erwin Zepf (Schwarzenberg), Petra Behrens, Leiterin des Murgtalblick Betreuungszentrums, Jens Böttcher, Objektbetreuer von der Burchard Führer Gruppe, Bauamtsleiter Thomas Kuntosch, die Architekten Egon Bermayer und Rainer Günter, Rudolf Günter von der Bauunternehmung Albert Günter OHG, Johannes und Matthias Müller vom Bauunternehmen Sturm und Müller sowie Björn Walker und Fabian Knorr von der Firma Gebrüder Kaltenbach. Fotos: Michel Foto: Schwarzwälder Bote

Symbolischer Spatenstich für geplantes Großprojekt in Klosterreichenbach. Auf Areal entsteht Seniorenpflegeheim.

Baiersbronn-Klosterreichbach - Mit dem Dornröschenschlaf des historischen Kloster-Gasthofs Sonne-Post ist’s jetzt vorbei. Am Mittwoch war der symbolische erste Spatenstich für das auf dem Gelände geplante Großprojekt Sonne-Post Seniorenpflegeheim.

"Ich freue mich riesig, dass es jetzt losgehen kann", sagte gestern Petra Behrens, Leiterin des Murgtalblick Betreuungszentrums in Schwarzenberg, nach dem symbolischen ersten Spatenstich für das Sonne-Post Seniorenpflegeheim in Klosterreichenbach.

Erst im September hatte die Burchard Führer Gruppe den Abschluss der Erweiterung des Murgtalblick Betreuungszentrums gefeiert. Nun folgte der Startschuss für das von der Gruppe in Klosterreichenbach geplante Großprojekt. Das Investitionsvolumen für das Projekt auf dem Gelände des historischen Hotels liegt inklusive Inventar bei 15 Millionen Euro. Mit der Sanierung des denkmalgeschützten Altbaus und einem Neubau soll dort das Sonne-Post Seniorenpflegeheim entstehen.

Nach dem symbolischen Spatenstich mit Vertretern der Unternehmensgruppe Burchard Führer, Architekten, Vertretern der Kommune und von am Bau beteiligten Firmen ging es in die Schankhütte nach Baiersbronn, wo Petra Behrens in einer kurzen Rede allen Beteiligten auch im Namen von Burchard Führer, geschäftsführender Gesellschafter, für die "tolle Zusammenarbeit" dankte. In Klosterreichenbach entstehe in einer Traumlage ein ergänzender Gegenpart zum Betreuungszentrum in Schwarzenberg.

Von einem Projekt, das "durch und durch positive Aspekte vereint", sprach Bürgermeister Michael Ruf. "Da ist nichts dabei, wo ich ein weinendes Auge habe." Ruf dankte der Unternehmensgruppe, dass sie sich dieses wichtigen Objekts im Kern Klosterreichenbachs angenommen habe. Das historische Gebäude habe viel Charme, Ausstrahlung und Atmosphäre. Und vielleicht sei es ja sogar ein Glücksfall gewesen, dass es so lange im Dornröschenschlaf gelegen habe. Er freue sich, dass das kulturhistorische und ortsbildprägende Gebäude nun wieder reaktiviert und in Wert gesetzt werde.

Ruf sprach eine ganze Reihe positiver Aspekte an. So erfolge mit dem Projekt eine Nachverdichtung im Ort. Außerdem würden 100 Pflegeplätze geschaffen. Das sei ein wichtiger Baustein für die Versorgung der älteren Menschen. Positiv sei zudem, dass das Pflegeheim mitten im Ort entstehe. "Besser und schöner" könne es nicht sein, denn das Projekt solle im Ort und mit dem Ort leben, so Ruf. Als weiteren positiven Aspekt nannte der Bürgermeister, dass das Vorhaben auch wieder Aufträge für die Firmen in der Region bringt.

"Ich freue mich schon auf das sanierte Kulturdenkmal", sagte Ruf. Dann werde die Sonne-Post wieder über Klosterreichenbach strahlen können. Auch Ruf dankte für die gute und faire Zusammenarbeit, räumte aber ein, dass es auch Reibungspunkte gegeben habe.

Egon Bermayer vom Architekturbüro ARP in Stuttgart betonte, das Interessante an dem Projekt sei das Zusammenspiel von Altbau und Neubau. Wenn Alt- und Neubau begännen, "miteinander zu sprechen", sei das Ziel erreicht, so Bermayer. Kar sei, dass der Bau "große Bühne" sei. Nicht umsonst heiße es: "Wer am Wege baut, hat viele Meister." Mit seinem Baiersbronner Kollegen Rainer Günter, mit dem er gemeinsam in einer Arbeitsgemeinschaft den Bau betreut, verstehe er sich blind. "Wir sind uns schon bewusst, dass wir hier im Fokus stehen", ging auch Günter auf die Lage mitten im Ort ein. Unterstützt würden sie von Jens Böttcher als Objektbetreuer der Unternehmensgruppe. "Wir freuen uns auf diese spannende Aufgabe", sagte Günter. Er sei froh, dass es in der Region so gute Firmen gebe, ging ein großes Lob an die Handwerker.

Die Unternehmensgruppe hat inzwischen noch ein weiteres Gebäude in Baiersbronn gekauft: das alte Forsthaus in Schwarzenberg. Dort soll Wohnraum für Mitarbeiter der Gruppe entstehen – elf Appartements und eine Wohnung.

Das Sonne-Post Seniorenpflegeheim soll eine Pflegeeinrichtung mit 100 Pflegeplätzen werden. Geplant sind sieben Seniorenwohngruppen sowie zwölf Wohnungen, unter anderem für Mitarbeiter. Im Neubau sind sechs Wohngruppen geplant, der Altbau soll Platz für eine Wohngruppe, die Wohnungen sowie für Räume für Physiotherapie, Friseur und eventuell einen öffentlichen Gastronomiebetrieb bieten. In den Wohngruppen, jeweils mit einem eigenen großen Gemeinschaftsraum mit Küche, soll jeder Bewohner sein eigenes Zimmer mit Bad haben. Abgerundet wird das Projekt durch weitere Gemeinschaftsräume wie ein großer Speisesaal, eine Großküche sowie Therapieräume. Etwa 80 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Bauherrenwunschtermin für den Belegungsstart ist Ende 2019. Die Architekten gehen von 2020 aus.