Finanzen: Gemeinderat segnet Jahresabschluss ab / Finanzielles Polster wird für die nächsten Jahre gebraucht

Einen kompakten Überblick über das Jahr 2018 lieferte Kämmerer Jochen Veit in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Aus finanzieller Hinsicht sei es ein positives Jahr gewesen.

Baiersbronn. Im Jahr 2018 liege man mit rund zwei Millionen Euro über der Planung und habe ein positives Gesamtergebnis von 1,143 Millionen erzielen können. Laut Jochen Veit konnte bei den Aufwendungen deutlich gespart werden. Insgesamt liege man mit den Steuererträgen und dem Finanzausgleich auf dem Niveau des Jahres 2017.

Die Gemeinde hat sich ein Polster von rund 9,3 Millionen Euro zugelegt. Dieses werde man aber in den kommenden Jahren, auch mit Blick auf die prognostizierte Eintrübung der Konjunktur, auch brauchen.

"Bei den Investitionen war ein Pensum von sieben Millionen Euro geplant, von denen 4,5 Millionen Euro tatsächlich kassenwirksam wurden", so Veit. Die Phase der Liquiditätsschmelze habe 2018 begonnen und werde entsprechend der mittelfristigen Finanzplanung in die Neuverschuldung führen.

Für den Zeitraum ab 2019 habe man noch 6,7 Millionen Euro zur Verfügung, da 2,7 Millionen Euro bereits für begonnene Vorhaben haushaltsrechtlich aus dem Rücklagenbestand gekürzt wurden. Nach den Vorgaben des Gemeinderats konnte die Verschuldung auf 3,1 Millionen Euro reduziert werden. Es wurden 571 000 Euro an Schulden abgetragen.

Jochen Veit fasste das Jahr 2018 wie folgt zusammen: "Wir haben einen Überschuss in der laufenden Rechnung bei noch guter konjunktureller Lage. Der Liquiditätsbestand wird abgeschmolzen und Investitionen erfolgten gegenüber der Planung verzögert."

Die entspannte finanzielle Entwicklung werde sich so nicht fortsetzen und der finanzielle Rahmen werde sich in den kommenden Haushalten merklich einengen, so der Kämmerer.

Die feststehenden Schwerpunkte bei den Investitionsvorhaben müssten abgearbeitet werden, dies sei eine große Herausforderung. "Die Gemeinde ist auf einem guten Weg, trotzdem dürfen wir nicht über unsere Verhältnisse leben und müssen das angehen, was wichtig ist", sagte Veit.

Keine Minuszinsen

Bürgermeister Michael Ruf erklärte, dass man mit dem guten Ergebnis sehr zufrieden sein könne. Die Investitionen würden mit Augenmaß angegangen. Das Abschmelzen der Liquidität bewahre die Gemeinde zumindest davor, Minuszinsen zahlen zu müssen, so der Bürgermeister. Einstimmig segnete der Gemeinderat den vorgelegten Jahresabschluss ab.