Der Güter-Umschlagplatz im Industriegebiet Heiligenfeld muss eine Pause einlegen. Foto: Wolfgang Schlumberger/BFT

Das Black Forest Terminal (BFT) im Horber Industriegebiet Heiligenfeld muss eine „Zwangspause“ einlegen. Das hat die DB Netz AG den Betreibern mitgeteilt. Grund ist anscheinend eine Fehlplanung der Bahn.

 
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Als Grund für die Abkopplung vom Schienennetz wird die Vielzahl zeitgleicher Baustellen rund um die Gäubahn genannt. Unter dem Dach der DB Netz AG ist die Schieneninfrastruktur-Kompetenz der Deutschen Bahn gebündelt.

Noch in der Startphase

„Da sich das Terminal nach der Eröffnung im Januar momentan noch in der Startphase befindet, trifft uns diese Entscheidung schon sehr hart“, kommentiert Geschäftsführer Richard Lagger die Nachricht der DB Netz AG, die ihn erst vor wenigen Tagen erreicht hat. Das sei umso bedauerlicher, da die Auslastungskurve bereits deutlich nach oben zeige.

Doch entgegen bisheriger Annahme ließ sich wegen der komplexen Bausituation für die Übergangszeit bis Anfang September „leider keine tragfähige Umleitungsmöglichkeit für den Bahnverkehr“ finden, so Lagger, der hinzufügt: „Gleichwohl haben wir im Interesse der bereits bestehenden Kundschaft alles versucht, um eine solche Pause zu umgehen.“

Weiterbetrieb in Sicht

Doch es gibt auch eine gute Nachricht zur Zukunft des Terminals: Die DB Netz AG hat den Betreibern versichert, dass es trotz weiterer Arbeiten am Schienennetz nach der angekündigten ersten Bauphase definitiv ab Spätsommer „grünes Licht“ für den Weiterbetrieb des Terminals geben wird und dann die Containerzüge ab Horb bis nach Hamburg wieder freie Fahrt haben.

Das BFT werde die Zeit bis dahin für einen „gut getakteten Restart“ nutzen, kündigt Lagger an. Deshalb bittet er die verladende Wirtschaft um Verständnis für die vorübergehende Situation, die nicht vorhersehbar gewesen sei, und dass sie auch künftig dem BFT-Team den Rücken stärke, „damit wir ab September wieder voll anpacken können.“

Den Verladern und Spediteuren beschere die „Zwangspause“ ebenfalls eine völlig neue Situation, die ihnen andererseits mehr Zeit für die Umstellung vom Straßen- auf den klimafreundlicheren Schienenverkehr beschere. Man habe sich intensiv darum bemüht, die Betriebspause so kurz wie möglich zu halten.

Den eigentlichen Grund für die derzeitige Situation habe jedoch nicht das BFT zu verantworten. Ursache sei die langfristige Planung der DB Netz AG, die das neue Terminal noch nicht im vollen Umfang berücksichtigen konnte.

Fehlerhafte DB-Planung?

Denn die starke Beanspruchung des Schienenverkehrs habe man bei der ursprünglichen Baustellenplanung noch nicht vorhersehen können, weshalb man Bedarfstrassen für Umleitungsverkehre nicht rechtzeitig habe priorisieren können.

Das Horber Terminal habe man zwar im Blick gehabt, aber immer die Hoffnung gehegt, dass eine Alternativlösung gefunden werden kann.

Positiv wertet die BFT-Geschäftsleitung, dass die Umstellung der Containerverkehre über Horb im Hintergrund weiter organisiert werden kann und dass ab September definitiv wieder Züge fahren.