Die 24-jährige Bahnradfahrerin aus Jungingen ist unverhofft bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile gefragt.
Unsere Redaktion erreicht Alessa-Catriona Pröpster am Flughafen in Paris. Die 24-Jährige hat bereits den langen Flug nach Chile angetreten. 12.000 Kilometer entfernt gehört die Jungingerin nun neben den mehrfachen Weltmeisterinnen und Olympia-Dritten Pauline Grabosch und Lea Sophie Friedrich zur Deutschen Mannschaft.
„Die Nominierung war sehr kurzfristig“, erzählt die Bahnradsportlerin, die mittlerweile für das Bahn-Rad-Team Rheinland-Pfalz startet. Es war das große Ziel der 24-Jährigen, die endlich ihren großen Auftritt haben wird. Bei den Olympischen Spielen 2024 war Alessa-Catriona Pröpster noch die Ersatzfahrerin gewesen. Nun schlägt ihre große Stunde.
Babyfreuden bei Emma Hinze
„Emma Hinze ist ja schwanger, was mich total für sie freut. Da war auch die WM-Teilnahme erstmal nicht in meinem Kopf, sondern die Freude für sie war im Vordergrund“, erzählt die in Jungingen beheimatete Radsportlerin.
Formkurve steigt an
„Von du fährst nicht mit zur WM, über du fährst mit nach Chile als Ersatzfahrerin, fährst aber keinen Wettkampf, zu im Endeffekt bist du eingeplant, da Clara Schneider krankheitsbedingt ausfällt, ging die Reise. Jetzt habe ich auf jeden Fall einen festen Startplatz bei der Weltmeisterschaft. Ich habe aber zuvor schon gezeigt, wie in Cottbus, dass meine Formkurve nach oben geht“, zeigt sich Pröpster nicht nur freudig, sondern auch angriffslustig.
Stark im Teamsprint
„Deswegen werde ich auf jeden Fall Teamsprint fahren mit Pauline Grabosch auf der eins und Lea Sophie Friedrich auf der zwei und ich auf der drei, so wie wir schon Vize-Europameisterinnen geworden sind. Es ist trotzdem sehr spontan. Wir sind so schon länger nicht mehr gefahren und haben wenig Trainingsmöglichkeiten.“ Mit einem Lächeln sagt Alessa-Catriona Pröpster: „Das ist glaub ich ne Wundertüte, aber wir schauen mal, was passiert.
Bald Kommissarin
Im Wartebereich des Pariser Flughafens erzählt die 24-Jährige, dass sie gerade auch eine Doppelbelastung hat. „Ich bin bei der Bundespolizei und mache gerade eine Fortbildung. Ich habe im vergangenen Jahr meine Ausbildung abgeschlossen. Ich möchte nun in den gehobenen Dienst und bin dann aller Voraussicht nach ab Februar 2026 Kommissarin. Deswegen war das Training schon manchmal chaotisch. Ich bin dann immer von Kienbaum nach Frankfurt/Oder hin und her gependelt. Die Doppelbelastung tat mir in der jüngeren Vergangenheit gut und ich glaube, so ist es auch dieses Mal.“
Zurück nach London
Im Dezember 2024 war die sympathische Athletin am Finalabend der UCI Track Champions League in London schwer gestürzt. Mit Hilfe eines Mentalcoaches fand sie zurück in die Spur. „Ich werde mich tatsächlich der Bahn in London auch dieses Jahr noch mal stellen. Ich habe ein Angebot bekommen, bei den London Three Days teilzunehmen. Daher werde ich nach der WM direkt wieder ins Flugzeug nach London steigen. Ich denke, das ist dann der letzte Schritt, das zu verarbeiten – wieder an die Stelle zurückzukehren, wo es passiert ist“, so Pröpster.
Chancen im Keirin
Auch im Keirin darf sich die Jungingerin berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz machen, wenn es vom 22. bis 26. Oktober in Santiago de Chile zur Sache geht. „Ich freu mich auf jeden Fall mega auf Chile. Dann gucken wir, was da so passiert. Ich gehe total entspannt da ran. Ich versuche natürlich mein Bestes zu geben. Wir haben hart trainiert. Wir versuchen uns noch mehr als Team zu finden und ich denke, wie werden alle unser Bestes geben und dann wird auch des bestmögliche Ergebnis rauskommen im Endeffekt. Die Stimmung ist sehr sehr gut und wir gehen da optimistisch ran.“
Und kurz bevor die 24-Jährige final ins Flugzeug steigt und ihren 14-stündigen Flug antritt, sagt sie: „Ohne Spaß kommen auch keine Erfolge, deswegen freuen wir uns gemeinsam auf die WM.“