Mitte Januar hat das Landratsamt unserer Redaktion bestätigt: Die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnlinie Schramberg-Schiltach ist beantragt. Nun folgt ein kleiner Dämpfer – angekommen ist der Antrag noch nicht.
Schramberg/Schiltach - "Nein, der Förderantrag des Landratsamts Rottweil ist noch nicht offiziell über das Regierungspräsidium bei uns eingegangen", informiert Edgar Neumann, Leiter der Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit beim Landes-Verkehrsministerium (VM), auf Nachfrage unserer Redaktion.
Wenn er da ist, soll’s flott gehen
Nachdem Ende vergangenen Jahres die Gemeinderäte der beiden betroffenen Kommunen und der Kreisrat (siehe Info) ihre Zustimmung zu dem durchaus kontrovers diskutierten Projekt beschlossen hatten, hieß es am 13. Januar eigentlich vom Landratsamt Rottweil, dass der Antrag über das Regierungspräsidium Freiburg offiziell rausgegangen sei. Seinen Weg bis nach Stuttgart, ob nun digital oder per Post, hat der Antrag jedoch offenbar noch nicht gefunden. Immerhin: Sobald der offizielle Antrag eintreffe, "wird zeitnah über eine Bewilligung entschieden", verspricht Neumann. Dass der Antrag noch als Zwischenschritt bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) liegt, scheint unwahrscheinlich: Von dort aus hieß es unserer Redaktion gegenüber bereits am 17. Januar, dass die Zuständigen informiert würden, damit diese bezüglich unserer Anfrage "dem Ministerium die benötigten Informationen zukommen lassen".
Wie hoch stehen die Chancen?
Dabei ist die Chance auf eine rasche Aufnahme der Studie in das Programm des Verkehrsministeriums nicht einmal so gering: "Wie schnell eine zeitnahe Aufnahme der Machbarkeitsstudie erfolgen kann, hängt vom Landkreis Rottweil und dem geplanten Ausschreibungsverfahren ab. Weil im Falle einer Förderung die Machbarkeitsstudie bis spätestens Ende 2023 abgeschlossen sein muss, befürwortet und unterstützt das Land eine zeitnahe Aufnahme", meint Pressesprecher Neumann weiter.
Wer macht dann was?
Sollte es dann zu einer Förderzusage kommen, entscheide der Landkreis über die Vergabe der Machbarkeitsstudie. Bei der Erstellung, erklärt Neumann, werde sowohl die NVBW als auch das Verkehrsministerium eingebunden und stehe in Kontakt mit den jeweiligen Gutachtern und Unterstützern. "Hierbei wird auch laufend geprüft, ob die Förderbedingungen eingehalten werden." Weitere Schritte könnten dann erst geplant werden, wenn es zu einer Förderzusage kommt, so Neumann abschließend.
Infokasten: Wer muss zahlen?
Die Machbarkeitsstudie könnte, wenn die Förderzusage vorliegt, mit maximal 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten beziehungsweise maximal 100 000 Euro mit Landesgeldern gefördert werden. Was übrig bleibt, übernimmt der Kreis zur Hälfte, die Kommunen Schramberg und Schiltach tragen je ein Viertel. Letzteres wären nach ersten groben Rechnungen der Stadt Schiltach etwa 8000 Euro.