Die Deutsche Bahn kämpft weiter mit Problemen auf dem Abschnitt der Schwarzwaldbahn zwischen St. Georgen und Hausach. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Die Probleme mit dem verstärkten Abrieb der Zugräder auf dem Streckenabschnitt der Schwarzwaldbahn zwischen St. Georgen und Hausach halten an. Damit verlängert sich "bis auf Weiteres" auch der Frust für die Bahnkunden mit deutlich längeren Reisezeiten.

St. Georgen - Um den Schwierigkeiten Herr zu werden, hat die Deutsche Bahn (DB) in den vergangen beiden Wochen die Schienen in dem kurvenreichen Abschnitt angeschliffen, um so den Rädern in den engen Bögen mehr Spielraum zu ermöglichen. Bei Testfahrten am Mittwoch, bei denen ein Zug mit vier Doppelstockwagen ohne Passagiere die Strecke mehrfach hin- und herfuhr, wurde geschaut, ob die Maßnahme von Erfolg gekrönt war. Aber das Ergebnis ist enttäuschend. "Die Räderabnutzung ist weiterhin zu hoch", informiert ein DB-Sprecher. Das Expertenteam der DB bereite weitere Messfahrten vor, auch gingen Untersuchungen an Fahrzeugen und Strecke "unvermindert mit Hochdruck weiter".

Wobei der DB-Sprecher ein interessantes Detail nennt: Demnach gab es bereits im vergangenen Jahr eine Schienenerneuerung im besagten Streckenabschnitt St. Georgen – Hausach. Seither trete die verstärkte Räderabnutzung auf. Möglicherweise hängt also die Schienenerneuerung mit dem jetzigen Räderproblem zusammen. Auch das werde geprüft, so der DB-Sprecher.

Schienenersatzverkehr geht vorerst weiter

Für die Kunden der Schwarzwaldbahn bedeutet das: Der Schienenersatzverkehr geht vorerst weiter. Busse überbrücken zwischen St. Georgen und Hausach den betroffenen Bahnabschnitt. Dabei komme es zu einer Verlängerung der Fahrtzeit um 60 Minuten, räumt der DB-Sprecher ein.

Doch die Strecke ist nicht ganz gesperrt für den Zugverkehr: Auf den für Pendler und Schüler wichtigen Verbindungen von Konstanz (Abfahrt 4.51 Uhr) nach Offenburg (Ankunft 7.21 Uhr) und von Offenburg (Abfahrt 5.23 Uhr) nach Konstanz (Ankunft 8.10 Uhr) biete die DB Regio am frühen Morgen weiter durchgängig Regional-Express-Züge an. Außerdem gebe es über die SBB Deutschland einen Zug, der samstags und sonntags am Morgen und am Abend zwischen Offenburg und Konstanz die Strecke ebenfalls durchgängig fahre. Das sei der stärkeren Auslastung des Zugverkehrs im Rahmen des 9-Euro-Tickets gerade an Wochenenden geschuldet.

9-Euro-Ticket lässt Kunden auf alternative Routen ausweichen

Die Nachfrage vor allem der Strecke Karlsruhe – Offenburg sei seit der Einführung des 9-Euro-Tickets "sehr hoch". Der zusätzliche Einsatz der Züge der SBB Deutschland auf diesem Streckenabschnitt begrenze sich auf den Aktionszeitraum des 9-Euro-Tickets, also bis Ende August.

Der flexible Einsatz des 9-Euro-Tickets eröffnet den Kunden auch Alternativen. So weiß der DB-Sprecher, dass im Zuge der Arbeiten auf der Schwarzwaldbahn stattdessen auch gerne die Bahnstrecken von Freiburg übers Höllental oder den Hochrhein entlang genutzt werden.