Radhorror: Die Sturz-Schiene am Bahnhof Eyach liegt direkt auf dem Neckartal-Radweg. Foto: Lück

Das ist schon irre: In Starzach werden drei Bahnübergänge neu gebaut. Geschätzte Kosten: Bis zu drei Millionen Euro. Nur die gefährliche Sturzschiene am Bahnhof Eyach für Radfahrer wird nicht gemacht.

Starzach - Die Sturzschiene am Bahnhof Eyach. BVS-Gemeinderätin Annerose Hartmann: "Wenn ich sehe, wie viel die jetzt geplanten Bahnübergängen kosten, frage ich mich: Warum wird nicht die Schiene am Bahnhof Eyach gemacht? Die hat einen sehr komischen Winkel. Dort hat es sehr viele Stürze von Radfahrern gegeben. Die ist wirklich gefährlich!" In der Tat. Schon vor Jahren hatte der Schwarzwälder Bote über den Irrsinn auf dem Neckartalradweg berichtet. Im Sommer gab es hier fast jede Woche schwere Stürze, weil die Schiene so quer über die Straße läuft, dass der Reifen hängen bleibt.

Inzwischen hat die Stadt Horb als zuständige Behörde Gummi in die Mitte eingebaut. Dazu Schilder und Piktogramme. Bürgermeister Thomas Noé muss zugeben: "Das ist ein ganz schlechter Übergang. Ich befürchte, das wird erst angegangen, wenn die Regionalstadtbahn kommt."

Falls die umstrittene Umleitung der Gäubahn über Tübingen doch kommen sollte, könnte dieser Teil der Regiostadtbahn beschleunigt ausgebaut werden. Selbst Schienenstaatssekretär Michael Theurer (FDP) ist skeptisch, ob die Elektrifizierung der Kulturbahn bis 2025 klappten könnte. Schlug schon vor, hier eine Diesel-Hybridlok vor die Gäubahn zu hängen, damit sie auch durch Eyach düsen kann. Dazu kommt: Die Sturz-Schiene ist für die Anbindung der SWEG-Bahn für den Freizeitverkehr – hat mit der Kulturbahn direkt nichts zu tun.

Schneller geht’s mit den Bahnübergängen auf Starzacher Gemarkung über die Feld-, Wald- und Wiesenwege. Die kosten die Gemeinde nichts, weil sich Land und Bund die Kosten teilen. Martin Schweda von DB Netz: "Wenn der Gemeinderat zustimmt, kann der Bau 2024 oder 2025 beginnen."

Dafür werden pro Bahnübergang 600.000 bis 1 Millionen Euro in die Hand genommen. Damit sich auf den Feld-, Wald- und Wiesenwegen sogar Lkw bis mindestens zehn Meter Länge und Pkw begegnen können. Schweda: "Das sind die neuen Regelwerke."

Der Feldweg-Übergang hat Priorität

Besonders krass: Der Bahnübergang an der Doktor-Eberhardt-Buse-Straße. Zugang zu einem Feld. Gemeinderat Hans-Peter Ruckgaber: "Es wäre besser, wenn die Bahn die Wiese gekauft hätte und ein Biotop draus gemacht hätte." Der Bahn-Mann: "Solche Grundstückskäufe sind möglich. Aber nicht in dieser Größenordnung!" Bürgermeister Noé: "Wir haben damals probiert, diese Flächen gewinnen zu können. Aber die Flächen sind nicht gering."

Dann stimmen die Gemeinderäte einstimmig zu. Damit können die drei Bahnübergänge Buse-Straße (im Gewerbegebiet hinter dem Autohaus Börstingen), bergab von Bierlingen nach Börstingen am kreuzenden Neckartal-Radweg und an der Witthaustraße in Bieringen gemacht werden.

Immerhin: Bei der Eröffnung des Neckartalradwegs vor knapp zwei Jahren hatte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) schon die Sicherheitsprobleme am Bahnübergang zwischen Börstingen und dem Gewerbegebiet gesehen und analysiert.