Sabine Wenzel von der Tagespflege Schömberg will am Bahnhof ein Seniorenrestaurant bauen. Problem: Sollte die Bahnlinie nach Rottweil weitergeführt werden, ist das Projekt gefährdet.
Die Planung für das Senioren-Restaurant „z’Zügle“ ist schon lange fertig, auch das Baugesuch ist eingereicht. Sabine Wenzel ist leicht gefrustet: „Es zieht sich von Monat zu Monat. Wir hängen in der Luft.“
Nun heiße es einfach, weiter zu warten und zu schauen, was passiert. Grund für die Hängepartie ist die angedachte Fortführung der Eisenbahnstrecke von Schömberg nach Rottweil. Sollte diese kommen, müssten wohl die Abstandsflächen von den Gleisen zum Bauvorhaben erweitert werden. Dies wiederum würde die Planung der Familie Wenzel fürs Restaurant tangieren, die gleich nebenan die Schömberger Tagespflege für Senioren betreibt.
Gelände noch nicht erworben
Sabine Wenzel hält aber nach wie vor an ihrem Projekt fest, das bereits weit über die Stadtgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt hat. „Wenn es möglich ist, wollen wir so bauen, wie wir geplant haben“, sagt Menzel. Das Gelände für das Restaurant hat sie allerdings noch nicht erworben.
Sollten die Abstandsflächen zur Bahnlinie vergrößert werden müssen, hätte dies natürlich auch Auswirkungen auf die gesamte Planung fürs Bahnhofsareal, das die Stadt Schömberg im Rahmen der Stadtentwicklung umgestalten und bebauen will. Angedacht sind unter anderem ein Ärztehaus sowie Wohngebäude und ein Parkhaus. Daneben sollen attraktive Aufenthaltsräume für Jung und Alt entstehen.
Das Bahnhofsgebäude selbst und den Schuppen will die Stadt verkaufen. Nachdem sich ein potenzieller Investor zurückgezogen hat, wurde das Gebäude erneut ausgeschrieben. Demnächst sollen weitere Interessenten ihre Pläne für den Bahnhof im Gemeinderat vorstellen.
Machbarkeitsstudie bald fertig
Wie das Landratsamt auf Nachfrage mitteilte, werde die im Jahr 2021 beauftragte Machbarkeitsstudie zur Weiterführung der Strecke zwischen Balingen und Rottweil „derzeit finalisiert“. Aufgrund der damaligen Untersuchungen seitens das Landes wurde die Strecke zwischen Balingen und Schömberg als eher unwirtschaftlich bewertet. Die Reaktivierung bis Rottweil wurde deutlich wirtschaftlicher eingestuft. Aus diesem Grund wurde in der Machbarkeitsstudie der Ausbau sowohl bis Schömberg als auch bis Rottweil untersucht.
Mitte des Jahres liegt Studie vor
Das Ergebnis der Studie soll Mitte 2023 dem zuständigen Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags vorgestellt werden. Und weiter heißt es in der Mitteilung: „Der Landkreis stand bezüglich verschiedener Bauprojekte auf dem Bahnhofsareal mit der Stadt Schömberg im Austausch. Gemeinsam mit den Planern haben wir eine Abgrenzung zur möglichen reaktivierten Schienenstrecke abstimmen können. Eine gegenseitige Beeinträchtigung ist somit möglichst vermieden worden.“