Pfingstferien, Fronleichnam und herrliches Wetter für Urlaub oder den Besuch der Gartenschau im Tal X. Doch Bahn-Bauarbeiten stören das entspannte Reisen.
Was eine herrliche Zeit. Sonne, Urlaub, Ferien. Doch wer auf die Bahn vertraut, erlebt den großen Frust. Der Grund: Die Baustellen rund um Stuttgart 21. Und Reisende sind völlig genervt. Ein Report.
Acht Tage entspannt auf Rhodos. Der Rückflug nach Stuttgart soll um 15.45 Uhr starten. Verspätet sich, weil durch den Krieg zwischen Israel und Iran die Flugzeuge umgeleitet werden und die freien Flugkorridore knapp sind. In Stuttgart gelandet – der Schock. Schienenersatzverkehr statt S-Bahn vom Flughafen. Bis 17. Juli. Es gibt nur die Wahl: Nimmt man den Bus direkt bis Vaihingen oder nach Böblingen, um heimzukommen. Weil ich privat in Stuttgart wohne, wähle ich Vaihingen.
Alles verspätet sich
Doch anstatt über die Autobahn zu fahren und in gut 15 Minuten in Vaihingen zu sein, fährt der Schienenersatzbus über Leinfelden und Co. und klappert alle S-Bahn-Haltestellen ab. Dauert 40 Minuten. An der Anzeigetafel steht: Die S Bahn kommt in Kürze. Hinten Richtung Böblingen-Horb-Freudenstadt ist die Baustelle zu sehen.
Doch erst 15 Minuten später rollt die S-Bahn ein. Im Wagen die Durchsage: „Wegen Personen auf den Schienen fahren wir direkt bis Hauptbahnhof.“ Neben mir schimpft ein sichtlich entnervter Reisender: „Ich habe auf meine Frau gehört. Hätte ich mich lieber mit dem Auto abholen lassen.“ Statt 45 Minuten (Bus und S-Bahn) bin ich nach 90 Minuten daheim.
Ausfälle auf der Stadtbahn
Fronleichnam gehe ich Stand-Up-Paddeln. Vielleicht am Sonntag auf die Gartenschau ins Tal X? Mit dem 58 Euro Ticket das Fahrrad mitnehmen? Das wäre doch ideal und entspannt. Doch die AVG deutet an, was mich erwarten könnte: „Teilausfälle auf den Stadtbahnlinien S 8 und S 81 zwischen Freudenstadt und Bondorf.“ Heißt: Schienenersatzverkehr zwischen Bondorf und Freudenstadt.
Der startet ab Freitag, 20. Juni. Das Fahrrad-Mitnehmen kann ich wohl im Bus vergessen.
Bittere Konsequenzen
Doch zwischen Sonntag, 22. Juni, und Mittwoch, 25. Juni, hat das sehr bittere Konsequenzen – nicht nur für Gartenschau-Besucher, sondern für alle Bahnpendler nach dem Urlaub:
Die Strecke Stuttgart-Freudenstadt dauert dann statt regulär 97 Minuten dann 146 Minuten. (Morgens ab 9 Uhr). In Worten: Zwei Stunden und 26 Minuten. Rekordzeit vormittags ist übrigens die Abfahrt um 10.18 Uhr ab Stuttgart Hauptbahnhof. Dann braucht man sogar drei Stunden und 14 Minuten bis Freudenstadt.