Es ist eine gute Entscheidung gewesen, den Hausacher Bärenadvent in einen eigenständigen, gemeinnützigen Verein umzuwandeln. Darin waren sich die Mitglieder bei der ersten Hauptversammlung seit der Gründung einig.
Hausach - "Es ist wahnsinnig, wie schnell ein Jahr vergeht", erklärte Vorsitzender Erwin Moser zu Beginn. Die jüngste Verleihung der Staufermedaille habe dem Bärenadvent noch einmal Schub verliehen, verwies er auf positive Entwicklungen.
Aus dem Vorstand wurde Sylvia Schmider digital zugeschaltet und auch Fridolin und Christa Schmider konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein. Also verlas Vize-Vorstand Timo Lehmann stellvertretend den Schriftführer-Bericht vor.
In den zweieinhalb Monaten des vergangenen Jahres wurden in erster Linie die Drucksachen für die beiden vergangenen Bärenkinder Cathérine Ott und Anna Moser erstellt sowie die Teilnahme am Weihnachtsmarkt vorbereitet. Coronabedingt fiel dieser zwar aus, aber auf dem Konto hatte sich trotzdem viel bewegt.
Verwaltungskosten werden separat bezahlt
Finanzielle Einblicke gewährte stellvertretend Beisitzerin Simone Engel. Die Verwaltungskosten des Bärenadvent-Vereins werden ausschließlich über die Mitglieds-Beiträge und ein separates Konto abgedeckt. "Jeder Cent, der gespendet wird, kommt direkt bei den Bärenkindern an", verdeutlichte sie. Die Anschaffungskosten der Bären würden jedes Jahr von Christa und Fridolin Schmider vorfinanziert, wofür ihnen ein ganz besonderes Dankeschön gelte. Auch dem Wolfacher Steuerbüro Cetax gelte ein Dank für die kostenfreie Unterstützung des Vereins. Vorsitzender Erwin Moser erklärte: "Wir sind schon im Besitz von 5000 neuen Bären, die wir gerne für euch verkaufen."
Allerdings habe sich der Vorstand aufgrund des äußerst positiven Spendenergebnisses der vergangenen beiden Jahre Gedanken gemacht, ob man nicht den Spendenbetrag pro Bärenkind auf 50 000 Euro deckeln soll und die darüber hinausgehende Summe für sogenannte stille Kinder verwendet. "Es gibt Kinder mit schlimmen Geschichten, die aber die Öffentlichkeit nicht vertragen", erklärte der Vorsitzende.
Erlöse aus Spendenaktionen, die ganz speziell für eines der beiden Bärenkinder organisiert werden, sollen auch weiterhin direkt zugeordnet und über den Deckelbetrag hinaus ausbezahlt werden. Es gebe aber bereits zwei, drei Familien im Hintergrund, die von so einer "Stille-Kinder-Regelung" profitieren könnten. "Damit könnten wir unsere Hilfe breiter aufstellen", warb Moser um Zustimmung. Die anwesenden Mitglieder fanden die Regelung gut, bei allen anderen wird die Meinung per Mail abgefragt. Eine endgültige Entscheidung wird erst nach Auswertung der Antworten getroffen.
Die Zahl der Mitglieder hat sich von 57 Privaten und acht Firmen am Ende des letzten Jahres auf aktuell 76 Private und zwölf Firmen erhöht.
Und dann hatten die beiden neuen Bärenfamilien Klausmann und Armbruster das Wort und erzählten von ihren Schicksalen mit Jakob und Ben. Dass Bens große Schwester Lilly mit Jakob zusammen in den Kindergarten geht, war eine schöne Gemeinsamkeit beider Familien. Nadine Armbruster ist es ein großes Anliegen, mit ihrer Geschichte Müttern Mut zu machen und sie zu bestärken: "Ein Mama-Herz merkt, wenn etwas mit dem Kind nicht stimmt. Man darf nicht locker lassen und muss kämpfen."
Satzung geändert
Bereits im ersten Jahr nach der Gründung des Bärenadvent-Vereins wird die Satzung geändert. Für das jährlich stattfindende Bärenfest zur Spendenübergabe muss eine kostspielige separate Versicherung abgeschlossen werden. Jetzt wird ein ergänzender Passus in die Satzung aufgenommen, womit das "Festival zur Spendenübergabe einmal jährlich" über die bestehende Vereinshaftpflicht abgesichert wird.