Die Badenweiler Literaturtage bringen Gastautoren mit Lesungen und Gesprächen ins Kur- und Festspielhaus. Das Literaturfestival steht diesmal unter dem Motto „Zeitenwende“.
Rüdiger Safranski, der für den Veranstalter Bürgerforum Badenweiler wieder als Gastgeber des Festivals fungiert, unterstreicht in einer Pressemitteilung: „Der Begriff Zeitenwende hat nicht nur einen heute viel diskutierten politischen Aspekt, sondern hat auch zu tun mit existenziellen Umbrüchen, Krisen, neuen Lebensentwürfen. Und so ist Zeitenwende immer auch ein Thema der Literatur.“
Die Badenweiler Literaturtage werden am Donnerstag, 9. Oktober, 20 Uhr, eröffnet und enden am Sonntag, 12. Oktober. Den Anfang macht Arno Geiger aus Wien, laut Ankündigung einer der vielseitigsten Schriftsteller der Gegenwart. Im Zentrum seines Romans „Reise nach Laredo“ steht Karl V., der seine Kronen abgelegt hat und sich im Jahr 1558 ins Kloster nach San Yuste zurückgezogen hat, um herauszufinden, wer er denn ist. Und er lernt kennen, was er trotz Macht, Ruhm und Reichtum bisher nicht hatte: Freundschaft, Liebe und die Freiheit, nur im Moment zu leben.
Preisgekrönte Autorin
Anna Katharina Hahn, preisgekrönte Autorin aus Stuttgart, liest Freitag, 10. Oktober, 16 Uhr, aus ihrem Roman „Der Chor“, der von einem emotionalen Aufruhr nach den langen Monaten der Abschließung während der Corona-Pandemie handelt. Die Schweizer Buchpreisträgerin Zora del Buono stellt mit „Die Marschallin“ am Freitag ab 20 Uhr ihren großen farbigen Familienroman über eine starke Frau vor, über eine Zeit der Kriege und der Gewalt, über Liebe, Leidenschaft, Verrat und ein fatales Verhängnis.
Am Samstag, 11. Oktober, 16 Uhr, setzt der in Münster lebende Burkhard Spinnen in seinem neuen Roman „Vorkriegsleben“ seinen Protagonisten einer Zeitreise aus, die ihn in einen Taumel der Selbsthinterfragung bringt. Die Krisen der Gegenwart wie der russische Angriff gegen die Ukraine im Februar 2022 schieben sich vehement in sein Leben hinein, heißt es.
Die in Siebenbürgen geborene und in Freiburg lebende Autorin Iris Wolff, die für ihren Roman „Die Unschärfe der Welt“ (2020) mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, hat nun mit „Lichtungen“ ein großes literarisches Kunstwerk vorgelegt, das eine zeitlose Freundschaft gegenchronologisch in einer zärtlichen Sprache feiert (Samstag ab 20 Uhr).
Mit Literaturgottesdienst
Die Sonntagsmatinee beschließt am 12. Oktober, 11.15 Uhr, die Literaturtage mit Michael Kleeberg, dessen Roman „Dämmerung“ den krönenden Abschluss seiner Karlmann-Trilogie bildet. Davor, ab 9.30 Uhr, findet der Literaturgottesdienst in der evangelischen Pauluskirche statt.
Zusätzlich zu den Lesungen und Gesprächen zeigt am Samstag, 11 Uhr, im großen René-Schickele-Saal des Kurhauses der international renommierte Künstler Christoph Brech aus München seine neuen Videofilme mit dem Titel „Zeichen“. Am Freitag, 11 Uhr, stellt im Jardin Pfarrer i.R. Rolf Langendörfer in Vortrag und Lesung „Eine Zeitenwende für René Schickele 1918-1922“ vor.
Weitere Infos gibt es unter www.badenweiler-literaturtage.de.
Tickets
Im Vorverkauf
sind nur noch Einzelkarten erhältlich, sie kosten 20 Euro, für Schüler und Studenten zehn Euro.
Der Eröffnungsabend
mit Arno Geiger ist bereits ausverkauft. Die
Filmmatinee „Zeichen“
von Christoph Brech kostet zehn Euro (im Abo enthalten), der
Vortrag „Zeitenwende für René Schickele“
von Rolf Langendörfer ebenfalls.