Zumindest für einen Tag haben Zahnärzte in Baden-Württemberg mal selbst den Mund aufgemacht: An einem Protesttag demonstrierten sie für bessere politische Entscheidungen.
Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik und die Patientenversorgung in ihrer Branche haben zahlreiche Zahnärzte in Baden-Württemberg am Dienstag ihre Arbeit niedergelegt. Am Aktionstag unter dem Motto „Wir müssen reden“ sprachen sie mit Politikern und Patienten über die politischen Entscheidungen und ihre Folgen. Die Zahnarztpraxen vor Ort – ob auf dem Land oder in der Stadt – müssten auch in Zukunft noch für die Patientinnen und Patienten da sein, teilte die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) mit.
In einer Umfrage der KZV BW hatten sich nach ihren Angaben zahlreiche Mitglieder für eine Teilnahme am Protest ausgesprochen. Ziel sei es gewesen, den Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern zu verstärken und die Öffentlichkeit über die Probleme der Zahnarztpraxen im Land zu informieren. Vor allem Faktoren wie gestiegene Material-, Personal- und Energiepreise übten einen starken Druck auf die Branche aus. Außerdem würden die bürokratischen Vorgaben immer umfangreicher.
In Bayern hatten die Zahnärzte bereits in der vergangenen Woche ihre Praxen dicht gemacht. Am Dienstag waren laut Verband auch Aktionen in mehreren anderen Bundesländern geplant.