Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ist Wirtschaftsministerin in Baden-Württemberg. (Archivbild) Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich/IMAGO/Arnulf Hettrich

Das nächste Ausbildungsjahr startet im Herbst - und noch sind Zehntausende Plätze frei. Von der Bundesagentur für Arbeit kommt ein Appell in Richtung der Betriebe.

Wenige Wochen vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres ist noch fast die Hälfte der gemeldeten Ausbildungsplätze in Baden-Württemberg unbesetzt. Derzeit seien etwa 35.300 der rund 72.000 gemeldeten Stellen frei, teilt Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Montag in Stuttgart mit. „Der Ausbildungsmarkt ist noch stark in Bewegung“, betont die Ministerin. „In jedem Ausbildungsplatz steckt eine Chance, beruflich durchzustarten.“ Den Angaben nach kommen derzeit 66 Bewerberinnen und Bewerber auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen. 

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, Martina Musati, rufe Ausbildungsbetriebe dazu auf, „auch Jugendlichen mit nicht so guten Noten eine Chance zu geben.“

Berufliche Bildung soll aufgewertet werden

„Schülerinnen und Schüler sollten nach ihren individuellen Fähigkeiten und Interessen gefördert werden, unabhängig von der Schulform“, ergänzt Thorsten Pilgrim, Vizepräsident der IHK Region Stuttgart. „Es darf nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben, dass berufliche und akademische Bildung als gleichwertig angesehen werden.“

Das Wirtschaftsministerium plane gemeinsam mit dem Handwerk BW, dem Baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertag und dem Landesverband der Freien Berufe im kommenden Jahr einen Landesausbilderpreis auszuschreiben. Demnach sollen bis zu zwölf Ausbilderinnen und Ausbilder oder Ausbilderteams ausgezeichnet werden, um gute Ausbildung sichtbarer zu machen.