Erstmals seit dem Jahr 2014 ist die Zahl der Geburten im Südwesten unter die Marke von 100.000 pro Jahr gesunken. Foto: dpa/Marijan Murat

Im Südwesten sinkt die Zahl der Geburten. Das hat mehrere Ursachen, sagen Statistiker. Am wenigsten Kinder werden in Städten wie Stuttgart zur Welt gebracht.

In Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr so wenige Kinder geboren worden, wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sank die Zahl der Geburten erstmals seit 2014 wieder unter die Marke von 100.000. Demnach waren 2023 rund 98.400 Babys geboren worden.

 

Das entspricht einer durchschnittlichen Kinderzahl je Frau von 1,44. Diese sogenannte Geburtenrate hatte 2022 noch bei 1,50 und im Jahr davor bei 1,63 gelegen. Die Gründe für den Rückgang seien vielfältig, wie die Statistiker weiter berichten.

Zuletzt habe sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wieder verschlechtert - geschuldet etwa dem Mangel an Erzieherinnen und Erziehern und der dadurch eingeschränkten Kinderbetreuung. Zudem spielten unter anderem auch finanzielle Erwägungen eine Rolle.

Große regionale Unterschiede

Auffällig seien teils erhebliche regionale Unterschiede bei den Geburtenraten: Im Landkreis Rottweil wurden mit durchschnittlich 1,75 Kindern pro Frau die meisten Babys geboren. Dahinter liegen die Kreise Tuttlingen und Calw mit jeweils 1,69.

Am Ende der Skala befanden sich die Städte Heidelberg mit einer Geburtenrate von lediglich 0,94, gefolgt von Stuttgart (1,12) sowie Freiburg und Karlsruhe (jeweils 1,15). Es gebe weiterhin ein traditionelles, aber nicht mehr flächendeckendes „Stadt-Land-Gefälle“.