Sommerzeit ist Badezeit. Viele Menschen in Baden-Württemberg zieht es in Flüsse und Seen. Doch manches Gewässer ist lebensgefährlich und so häufen sich derzeit die Todes- und Vermisstenfälle.
In Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen ertrunken als im Jahr zuvor. Kamen im Jahr 2022 noch 29 Menschen in Flüssen, Seen oder Bächen ums Leben, so waren es ein Jahr später 43, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Frühjahr mitteilte. Vor allem im Mai und im Juli, aber auch im September lag die Zahl der ertrunkenen Menschen stark über den Werten des Vorjahres. Von Oktober bis Dezember starben ebenfalls mehr Menschen im Wasser. Die Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor.
Etwa vier von fünf Opfern sind laut DLRG Männer, fast jeder zweite Tote war den Angaben zufolge älter als 60 Jahre. Die meisten Menschen ertranken im Südwesten in überwiegend unbewachten Binnengewässern, ein Mensch kam in einem Bach ums Leben, ein weiterer in einem Kanal und einer in einem Teich. Allein in baden-württembergischen Seen starben 21 Menschen (2022: 14).
Tote und Vermisste am Wochenende
So haben auch mehrere Badeunfälle am Wochenende die Rettungskräfte in Baden-Württemberg in Atem gehalten: Ein seit Freitag vermisster 17-Jähriger ist vermutlich in der Donau bei Ulm ertrunken. Tags darauf wurde in einem Baggersee im Schwarzwald-Baar-Kreis eine Leiche entdeckt. Eine weitere Vermisstenmeldung handelt von zwei Badegästen, die bei Hohentengen im Rhein untergegangen sind.
Bundesweit starben vergangenes Jahr 378 Menschen (2022: 355). Mindestens 20 von ihnen waren mit Wassersportgeräten unterwegs, als sie ertranken, darunter 7 mit einem Stand-Up-Paddle-Board. Wassersportler sollten nicht nur im, sondern auch auf dem Wasser ihre eigene Sicherheit im Blick behalten. Ein plötzlicher Sturz ins kühle Nass könne für einen aufgeheizten Körper lebensgefährlich werden, warnte die DLRG. „Selbst geübte Schwimmer sollten daher immer eine Schwimmweste tragen“, hieß es.