Die Unternehmen in Baden-Württemberg bekommen die Eurokrise und die schwächelnde Nachfrage zunehmend zu spüren. Das Statistische Landesamt geht für 2012 von einem Wachstum von 1,25 Prozent aus (Symbolbild). Foto: dpa-Zentralbild

Die Unternehmen in Baden-Württemberg bekommen die Eurokrise zunehmend zu spüren. Das Statistische Landesamt geht für 2012 von einem Wachstum von 1,25 Prozent aus.

Stuttgart - Die Unternehmen in Baden-Württemberg bekommen die Eurokrise und die schwächelnde Nachfrage zunehmend zu spüren. Das Statistische Landesamt geht für 2012 von einem Wachstum von 1,25 Prozent aus, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Für das kommende Jahr prognostizieren die Experten ebenso ein Plus von 1,25 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2012 hatte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch um 1,6 Prozent zugelegt. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft in Baden-Württemberg im Vergleich zu 2010 um 4,3 Prozent gewachsen.

Die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Carmina Brenner, sagte, es sei damit zu rechnen, dass die Abschwungphase 2013 ausklinge und die Wirtschaft wieder etwas mehr Fahrt aufnehme. Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) zeigte sich für das kommende Jahr „verhalten optimistisch“.

Wachstumsmotor ist weiterhin der Export

Wachstumsmotor im Südwesten ist weiterhin der Export. In den ersten drei Quartalen 2012 stiegen die Ausfuhren nach vorläufigen Berechnungen um über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Statistiker rechnen zwar damit, dass der Export im vierten Quartal an Dynamik verliert. Dennoch erwarten sie für das Gesamtjahr einen neuen Ausfuhrrekord.

Die Hauptabsatzmärkte für baden-württembergische Produkte liegen in Europa. Über die Hälfte aller Warenexporte ging den Angaben zufolge in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, rund 70 Prozent davon in die Eurozone. Exportschlager der heimischen Industrie sind Autos und Maschinen. Diese beiden Gütergruppen machten rund 44 Prozent aller exportierten Produkte aus.

Überdurchschnittlich erfolgreich war die Südwestwirtschaft in den USA. Die Exporte des Landes nach Nordamerika legten in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Fünftel auf rund 14 Milliarden Euro zu. Mit einem Anteil am Gesamtexport von über zehn Prozent waren die Vereinigten Staaten 2012 wichtigster Abnehmer für baden-württembergische Produkte.

Der Arbeitsmarkt entwickelte sich in diesem Jahr positiv. Die Anzahl der Erwerbstätigen dürfte 2012 um knapp 1,5 Prozent zulegen, wie die Statistiker prognostizieren. Im zweiten Quartal 2012 stieg die Erwerbstätigenzahl erstmals über die 5,8-Millionen-Marke. Für das kommende Jahr erwarten die Experten, dass sich der Beschäftigungsaufbau mit 0,5 Prozent fortsetzt, wenn auch deutlich verlangsamt.

„Es ist bewölkt, es bleibt bewölkt, aber ohne die ganz dunklen Wolken“, fasste Wirtschaftsminister Schmid die wirtschaftlichen Aussichten zusammen.