Kleine aber hochauflösende Dashcams sollen ab Oktober in allen Streifenwagen der Polizei installiert sein. Foto: Christin Klose/dpa

250 Fahrzeuge ab Oktober mit Kamera unterwegs. Wer keine Rettungsgasse bildet oder Gafferfotos macht, muss zahlen.

Baden-Württemberg - Die Verkehrspolizei im Südwesten soll ab Herbst flächendeckend mit sogenannten Dashcams unterwegs sein, um Straftaten besser verfolgen zu können.

Die 250 Fahrzeuge der Beamten würden ab Oktober mit den hochauflösenden Autokameras ausgerüstet, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Montag. "In diesem Zusammenhang werden wir dann auch prüfen, inwiefern sie sich zur Verfolgung von Gaffern eignen."

Im Schwarzwald-Baar-Kreis hat es bereits mehrmals Probleme mit Gaffern gegeben: Nach einem Lkw-Brand auf der A 81 wurden Gafferfotos auf Facebook veröffentlicht, nach einem Unfall auf der Schwenninger Steige kam ein Passant und filmte das Geschehen.

Zudem sollten die Dashcams dabei helfen, Verkehrsteilnehmer zu überführen, die keine Rettungsgasse bildeten, sagte die Sprecherin weiter. "Auch damit bleiben wir in der Linie dessen, was wir angekündigt haben!" Das Risiko, bei so etwas erwischt und aufgrund von Kamera-Beweisen auch verurteilt zu werden, würde mit der Aufrüstung sehr ansteigen. Pilotversuche mit solchen Dashcams liefen im vergangenen Jahr bei den Polizeipräsidien Ludwigsburg und Freiburg.