Wie hier in Königsfeld haben tausende Schüler am Freitag das Mathe-Abitur geschrieben. Foto: Archivbild

Schüler klagen über vermeintlich schweres Abitur. Bei Kultusministerium jedoch keine Beschwerden eingegangen.

Baden-Württemberg - Viel diskutiert wird das Mathe-Abitur. Einige Schüler sind der Meinung, die Aufgaben wären zu schwer gewesen. Diese Ansicht teilen Abiturienten im Zollernalbkreis nicht. Das zeigt eine kleine Umfrage des Schwarzwälder Boten. 

Schwarzwaelder-bote.de hat an einem allgemeinbildenden Gymnasium im Zollernalbkreis nachgefragt. Lisa M. meint, dass auch als Mathe-Muffel der Pflichtteil gut zu bewältigen gewesen sei. Sie sei sogar besser damit klargekommen, als mit den Übungsaufgaben der vergangenen Jahre.

"Es war schon schwer, aber machbar"

Auch zwei Schwestern berichten, dass es bei ihnen ebenfalls gut lief. Schwerer als sonst ist die Prüfung ihrer Meinung nach nicht gewesen. Amelie P., die an einer Schule im Kreis Tübingen ihr Abitur macht, hat ebenfalls eine klare Meinung: "Es war schon schwer, aber trotzdem machbar. So, wie man es von einem Abitur erwartet."

Dieser Ansicht waren die meisten Schüler, mit denen schwarzwaelder-bote.de gesprochen hat. Keiner von ihnen hat sich bisher Gedanken darüber gemacht, die Prüfungen anzufechten. Für viele war es sogar neu, zu hören, dass es überhaupt Beschwerden gegeben hat.

Dennoch finden die Online-Petitionen anklang. Über 40.000 haben bei acht Unterschriftenaktionen deutschlandweit bereits unterschrieben. In den Petitionen geht es bisher nur darum, dass die Schüler eine Stellungnahme des Kultusministeriums erreichen wollen. Auf Nachfrage in Stuttgart teilte das Ministerium indes mit, dass bisher keine Beschwerden eingegangen seien. Ganz im Gegenteil, auch hier habe man "die Rückmeldung aus den Schulen erhalten, dass die Aufgaben machbar gewesen seien".

Präsident des Deutschen Lehrerverbands will abwarten

Weiter heißt es, dass Baden-Württemberg sich wie andere Bundesländer "am gemeinsamen Aufgabenpool für die Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch beteiligt". Das bedeute aber keinesfalls, dass alle Bundesländer die gleichen Aufgaben auswählen. Jedes Bundesland hat es also letztlich in der Hand, wie schwer die zu lösenden Aufgaben ausfallen. Das baden-württembergische Kultusministerium versicherte, dieses Thema weiter im Blick zu behalten.

Ferner sieht der Präsident des Deutschen Lehrerverbands bisher keine Anzeichen dafür, dass die Aufgaben tatsächlich zu schwierig waren. "Im Internet lässt sich Erregung sehr schnell mobilisieren. Deshalb sollten wir abwarten", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Rhein-Neckar-Zeitung".