Lehrervertreter halten die Unverbindlichkeit der Grundschulempfehlung für einen Fehler. (Symbolbild) Foto: dpa/Bernd Weissbrod

Der Realschullehrerverband (RLV) und der Philologenverband (PhV) Baden-Württemberg pochen auf eine Rückkehr zur verbindlichen Grundschulempfehlung. Sie argumentieren mit zwei neuen Studien.

Stuttgart - Lehrervertreter im Südwesten haben eine Rückkehr zur verbindlichen Grundschulempfehlung gefordert. Der Realschullehrerverband (RLV) und der Philologenverband (PhV) Baden-Württemberg begründeten dies in einem gemeinsamen Appell am Freitag mit Erkenntnissen aus zwei neuen Studien.

So komme etwa die „National Educational Panel Study“ für die Bundesländer zum Ergebnis, eine strikte Unterscheidung nach Leistung beim Schulübergang führe bei allen Schülern zu einem höheren Leistungsniveau. Lernschwächeren nütze dies noch mehr als anderen, hieß es. In einer weiteren Studie sei zudem nachgewiesen worden, dass die verbindliche Empfehlung Lernanreize setze, die zu einer Verbesserung der schulischen Kompetenzen um bis zu 20 Prozent führten, argumentierten die Lehrervertreter.

Wieder an die Spitze vorrücken

„Baden-Württemberg kann bei den Schülerleistungen nur dann wieder an die deutsche und internationale Spitze vorrücken, wenn eine Bildungspolitik auf Basis von wissenschaftlichen Fakten statt ideologischer Traumtänzerei betrieben wird“, teilten die Vorsitzenden von PhV, Ralf Scholl, und RLV, Karin Broszat, mit. Ausgehend von einer verbindlichen Empfehlung für die Schularten sollen nach Vorstellung der Landesvorsitzenden je nach Leistungsfähigkeit und Entwicklung der Schüler jederzeit Übergange in andere Schularten möglich sein.