Auch der Wein wird teurer (Symbolbild). Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Wegen gestiegener Energie- und Düngerkosten wird auch der Wein künftig teurer. Dabei machen den Betrieben Kostensteigerungen von etwa 10 bis 20 Prozent zu schaffen.

Wein von Winzergenossenschaften der Anbaugebiete Baden und Württemberg wird wegen gestiegener Energie- und Düngerkosten teurer. „An Preisanpassungen führt kein Weg vorbei“, sagte der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands, Roman Glaser, am Montag in Bötzingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Betrieben machen Kostensteigerungen von etwa 10 bis 20 Prozent zu schaffen, es ist nach Verbandsangaben aber noch offen, wie viel an die Verbraucher weitergegeben wird.

Die Lese der 70 Winzergenossenschaften im Anbaugebiet Baden dürfte im laufenden Jahr rund 90 Millionen Liter Weinmost umfassen, das ist ein Plus von mehr als 40 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahr. Damals hatte unter anderem Pilzbefall den Winzerinnen und Winzern im Anbaugebiet schwer zu schaffen gemacht. Im Anbaugebiet Württemberg wird bei den 32 Genossenschaften eine Ernte von etwa 73 bis 77 Millionen Litern erwartet.

Hoffnung auf „hervorragenden Jahrgang 2022“

Er rechne nach einem heißen und trockenen Sommer mit einem qualitativ „hervorragenden Jahrgang 2022“, sagte Glaser mit Blick auf Baden. Bestimmte Reben litten aber im Sommer, es musste teilweise auch bewässert werden. In den separaten Anbaugebieten Baden und Württemberg werden jeweils etwas zwei Drittel der Rebflächen von den Genossenschaften und ihren Mitgliedern bearbeitet.

Vor dem Hintergrund gestiegener Glaspreise plant der Genossenschaftsverband im Südwesten ein Projekt für ein Mehrwegsystem mit 0,75-Liter-Flaschen. Für Ein-Liter-Flaschen gebe es bereits Möglichkeiten, diese wieder zurückzugeben. Es müssten für solche Systeme alle Beteiligten mitziehen, auch der Handel, sagte Glaser.

Es sei wichtig, beim Flaschenpfand voranzukommen, forderte die Landtagsfraktion der Grünen in Stuttgart. Beispiel sei eine einheitliche Burgunderflasche, „auf die sich die meisten Winzergenossenschaften und Weingüter einigen können“, wie Weinbausprecher Reinhold Pix erklärte. Es gebe im Südwesten Branchenunternehmen, die stärker bei Wein-Pfandflaschen einsteigen könnten. Die dickbauchige Burgunderflasche stammt aus der französischen Weinbauregion Burgund – sie wird dort üblicherweise für rote Pinot-Noir-Weine und Weißweine aus Chardonnay verwendet.