Nach Einschätzung der Regionaldirektion ist der Arbeitsmarkt im Land stabil. Foto: dpa

Die Arbeitslosenquoten im Land ist im März zurückgegangen. Langsam mache sich bemerkbar, dass Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt kämen, so die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.

Stuttgart - Erstmals seit zwei Jahren ist die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder gestiegen. Zwar sank die Quote im Vergleich von März 2015 und März 2016 um 0,1 Punkte auf 3,9 Prozent. Doch die absolute Zahl der Arbeitslosen stieg leicht um 189 auf 233 955, wie die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Im Vergleich zum Februar sank im März die Arbeitslosigkeit im Südwesten: In dem Monat waren es fast 4400 weniger als zuvor.

Langsam mache sich bemerkbar, dass Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt kämen, hieß es. Nach Einschätzung der Regionaldirektion ist der Arbeitsmarkt stabil. Im Land gebe es rund 89 000 offene Stellen, das sei ein Plus von knapp 900 im Vergleich zum März 2015. „Die Chance, Arbeitslosigkeit zu reduzieren und Flüchtlinge in Arbeit zu bringen ist da, wenn alle Arbeitsmarktakteure sie nun klug nutzen“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Christian Rauch.

Diakonie Württemberg äußert sich kritisch

Die Jugendarbeitslosigkeit von Menschen unter 25 Jahren veränderte sich im Vergleich zum Februar fast gar nicht und betrug der Arbeitsagentur zufolge 2,9 Prozent. Auch vor einem Jahr hatte es diesen Wert gegeben. Doch absolut seien es in diesem Jahr rund 850 junge Arbeitslose mehr.

Sozialministerin Katrin Altpeter und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (beide SPD) bezeichneten die Zunahme bei jungen Menschen als „Wermutstropfen“ und erklärten: „Es muss jetzt alles daran gesetzt werden, dass Flüchtlinge mit einer Bleibeperspektive angesichts der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften in den Arbeitsmarkt integriert werden.“ Allgemein bezeichneten sie die gesunkene Arbeitslosenquote als „positives Vorzeichen“ für den Frühling.

Kritischer äußerte sich die Diakonie Württemberg. Der Arbeitsmarkt stagniere, vor allem Langzeitarbeitslose fänden nur noch selten einen Job. Der Anteil der Hartz-IV-Empfänger unter den Arbeitslosen sei gestiegen - im Vergleich zum Vormonat und Vorjahresmonat. Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge müssten öffentlich geförderte Stellen bekommen, um in den Arbeitsmarkt zu finden, forderte die Diakonie.