Derzeit wird etwa 20 Prozent weniger gespendet, als benötigt. (Symbolfoto) Foto: michellegordon2/pixabay

Wenn sich Situation nicht verbessert, müssen planbare Operationen verschoben werden. 

Region - Zu wenige Menschen spenden derzeit in Baden-Württemberg Blut. Wenn sich die Situation nicht verbessert, müssen planbare Operationen verschoben werden. 

"Es ist so, dass momentan etwa 20 Prozent weniger gespendet wird, als benötigt", berichtet Eberhard Weck. Er ist Pressesprecher des DRK-Blutspendediensts Baden-Württemberg-Hessen. Weck betont, dass das Problem nicht die Spende-Motivation der Menschen sei. Die Rückmeldungen der Angesprochenen seien positiv und der Anteil an Erstspendern ungebrochen hoch. 

Doch was ist dann der Auslöser für den Mangel? "Die Gründe sind vielschichtig", meint der Sprecher. Zum einen seien derzeit doch mehr Menschen im Urlaub, als erwartet. Ein "Einbruch" der Spenden um zehn Prozent während der Sommermonate sei normal. Zum anderen sei es sehr heiß gewesen - für die Spendebereitschaft auch ein entscheidender Faktor. Darüber hinaus würden die Menschen derzeit viel unterwegs sein, ihre Freizeit intensiv nutzen, meint Weck. Er kann sich außerdem vorstellen, dass einige Spender verunsichert sind, da derzeit viel über eine zweite "Corona-Welle" gesprochen wird. 

Blutdepots leeren sich langsam

Wegen der Corona-Pandemie ist Blutspenden aktuell nur unter speziellen Auflagen möglich: Spender müssen vorab einen Termin ausmachen (hier geht‘s zur Terminsuche). Sie bekommen vor Ort Einmal-Masken gestellt, müssen sich die Hände desinfizieren, die Körpertemperatur messen lassen. Nach Auslandsaufenthalten gibt es indes häufig Sperrfristen bis zur nächsten Blutspende.

Um mehr Leute zu motivieren, hat das Rote Kreuz neuerliche Einladungsbriefe rausgeschickt und eine Verlosungsaktion gestartet. Jede Woche wird einem Blutspender ein Grill geschenkt. Außerdem werden Spender telefonisch kontaktiert und zu den Spendeterminen eingeladen.

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Trotz dieser Maßnahmen kann Pressesprecher Weck nicht absehen, wie sich die Situation entwickelt. "Wir wissen nicht, wann es sich entspannen wird", sagt er. Die Blutdepots würden sich langsam leeren. Noch dauere es ein paar Tage, bis sich das auf die Krankenhäuser auswirke. Erst dann habe der Mangel Konsequenzen. Weck: "Wenn alle Stricke reißen, müssen ein paar planbare OPs verschoben werden." Er hofft, dass mit dem kühleren Wetter und dem Ende der Sommerferien wieder mehr Menschen Blutspenden gehen.